STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Aktien-Marktbericht der Börse Stuttgart

Direkt vom Parkett: Meistgehandelte Aktien

Deutschland

Die Anleger agieren an den Börsen weiterhin vorsichtig. Mehrere Faktoren trüben derzeit die Stimmung ein und halten Konjunktursorgen am Leben. Während vor Wochenfrist etwas besser als erwartet ausgefallene US-Inflationsdaten zunächst noch für einen Lichtblick sorgten, konnten diese in der Folge aber die Zinsängste nicht mindern. Der DAX schloss vergangenen Freitag mit einem Wochenminus von 0,8 % bei 15.832 Punkten. In der aktuellen Woche belasteten schlechte Nachrichten aus Fernost die Märkte. Die weiterhin schwelende Immobilienkrise sowie negative Konjunkturdaten aus China sorgten für weitere Kursrückgänge. Die chinesische Zentralbank stützt ihre Wirtschaft mit Zinssenkungen, diese werden jedoch von den meisten Experten als weiteres Indiz gewertet, dass der chinesischen Konjunktur die Luft ausgeht. Zudem erfüllte das am Mittwochabend veröffentlichte Fed-Sitzungsprotokoll die Hoffnungen der Anleger auf Hinweise zu einer Zinspause nicht. Der DAX konnte in diesem konjunkturellen Umfeld seinen zunächst freundlichen Wochenauftakt bei 15.900 Punkten nicht bestätigen. Am Donnerstagnachmittag notierte das deutsche Aktienbarometer bei 15.700 Punkten.

Allianz

Die Allianz-Aktie steht diese Woche mit 803 Preisausführungen an der Spitze der meistgehandelten Auslandsaktien. Der deutsche Versicherungskonzern veröffentlichte seine Ergebnisse für das zweite Jahresquartal. Demnach konnten die Münchener ein Umsatzwachstum von ca. 6 % auf 39,6 Milliarden Euro erzielen. Mit einem operativen Gewinn von 3,8 Milliarden Euro übertraf der Versicherer die Analystenerwartungen von 3,6 Milliarden Euro. Damit stehen für dieses Jahr mit bisher erreichten 7,5 Milliarden Euro operativen Gewinn 15 % mehr in den Büchern als letztes Jahr. Laut Finanzvorstand Giulio Terzariol sei es "schwer vorstellbar, dass wir nicht in der oberen Hälfte unserer Ergebnisprognose landen werden". Das würde einen operativen Gewinn von 14,2 bis 15,2 Milliarden Euro im Jahr 2023 bedeuten. Die Allianz-Aktie steigt nach den guten Zahlen diese Woche um 4 % auf 222,50 Euro.

Rheinmetall

Auf Platz Zwei im Handel mit Inlandsaktien stehen die Papiere von Rheinmetall mit 554 ausgeführten Orders. Der Rüstungskonzern öffnete ebenfalls seine Bücher zum zweiten Quartal 2023. Im Vorfeld erwarteten die Experten bei einem Quartalsumsatz von 1,49 Milliarden Euro einen Gewinn je Aktie von 1,71 Euro. Während die Düsseldorfer mit einem Umsatz von 1,5 Milliarden Euro leicht über den Erwartungen lagen, enttäuschte der Gewinn je Aktie von 1,27 Euro die Anleger. Zudem verlor Rheinmetall Aufträge aus Polen und Australien an den südkoreanischen Konkurrenten Hanwah. In der letzten Woche ging es für die Aktie dementsprechend nach unten. Aktuell kostet ein Anteilsschein am Rüstungskonzern 248,20 Euro, damit zahlen Anleger derzeit 7,7 % weniger als in der Vorwoche.

International

Nachdem die Marktteilnehmer in der Vorwoche noch mehrheitlich von einer Zinspause im September ausgingen, ziehen diese Woche neue Zinssorgen auf. Zu Wochenbeginn trübten schlechte Wirtschaftsdaten aus China die Stimmung ein. Zudem enttäuschte das am Mittwochabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der Fed die Hoffnung der Anleger auf eine Zinspause. Gleichzeitig vergrößerten robuste US-Konjunkturdaten die Unsicherheit hinsichtlich der weiteren US-Zinspolitik, da die Fed durch die weiterhin stabile US-Wirtschaft zu Zinserhöhungen ermuntert werden könnte. Der Dow Jones gab diese Woche um 1,3 % auf 34.871 Punkte nach. Die zinssensiblen Tech-Aktien sorgten beim US Tech 100 für einen noch größeren Verlust. Am Donnerstagnachmittag stand der Technologie-Index bei 14.845 Punkten um 2,7 % tiefer als in der Vorwoche. In der kommenden Woche warten neue Wirtschaftsdaten auf die Anleger und könnten weitere Hinweise zum Zustand der US-Wirtschaft geben.

NVIDIA

Die meistgehandelte Auslandsaktie war in dieser Woche die Nvidia-Aktie. Insgesamt gab es in Stuttgart 245 festgestellte Preise. Der US-amerikanische Chip-Produzent gehört zu den Gewinnern des KI-Booms. Das zeigt sich auch am Aktienkurs. Dieser erreichte Mitte Juli mit 480,34 US-Dollar sein Allzeit-Hoch. In der Folge sorgten Gewinnmitnahmen für eine Konsolidierung auf 410 US-Dollar. Analysten zeigen sich dennoch weiter bullish und äußern sich mehrheitlich optimistisch für den weiteren Kursverlauf von Nvidia. So gibt Morgan Stanley ein Kursziel von 500 US-Dollar aus. Noch optimistischere Ziele geben die HSBC und Barclays mit jeweils 600 US-Dollar an, während die UBS sich mit 540 US-Dollar eher in der Mitte bewegt. Die positiven Analystenmeinungen ermunterten die Anleger anscheinend, sie ließen die Nvidia-Aktie diese Woche um 6,5 % auf 437,39 US-Dollar steigen.

Plug Power

Auf den Chip-Hersteller folgt die Plug Power-Aktie mit 228 Preisausführungen. Der US-amerikanische Wasserstoff-Spezialist steckt weiter in der Krise. Dies belegen auch die nun veröffentlichten Quartalszahlen, nach denen das Unternehmen den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 151,2 Millionen US-Dollar auf nun 260,18 Millionen US-Dollar erhöhen konnte. Allerdings wurden mit einem Verlust je Aktie von 0,40 US-Dollar die Erwartungen der Experten nicht erfüllt. Diese prognostizierten nach einem Verlust von 0,30 US-Dollar im Vorjahresquartal für das nun abgelaufene Jahresviertel ein Minus von 0,26 US-Dollar. Die Plug Power-Aktie verliert diese Woche 22,5 % und kostet derzeit 8,44 US-Dollar. Damit beläuft sich das 12-Monats-Minus auf insgesamt 70 %.

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Disclaimer:

Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart GmbH keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.

Quelle: Boerse Stuttgart GmbH, www.boerse-stuttgart.de

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