FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Dass die Aktienmärkte lange so gut gelaufen sind, hat sich auch im Fondshandel bemerkbar gemacht - mit vielen Käufen und einem hohen Handelsaufkommen. Etwas beruhigt hat sich die Lage bei den Immo-Fonds.

18. Januar. Kauflaune im Fondshandel - vor allem, was Aktienfonds angeht. Jan Duisberg, der für die ICF Bank Fonds handelt, meldet "starke Umsätze", speziell im Kursanstieg. "Das Handelsaufkommen in den letzten beiden Wochen des Jahres waren extrem hoch, und es gab sehr viele Käufe", berichtet auch Matthias Präger von der Baader Bank. Seit Jahresanfang gehe es wieder ruhiger zu, die Umsätze seien wieder "normal".

Immer noch hoch in der Gunst steht die Technologiebranche. Dabei hat der Nasdaq 100 letztes Jahr schon über 53 Prozent zugelegt - angetrieben vor allem durch den Megatrend Künstliche Intelligenz. "Das Interesse an Tech-Fonds ist weiter groß", stellt Duisberg fest. Sehr beliebt sei unverändert der FF Global Technology von Fidelity (LU0099574567), aber auch der JPM Europe Technology (LU0104030142). Schwerpunkte des Fidelity-Fonds sind aktuell Microsoft, Apple und Taiwan Semiconductor. Auf Fünfjahressicht kann er mit jährlichen Kurszuwächsen von 22 Prozent punkten. Der JP Morgan-Fonds kommt immerhin auf knapp 13 Prozent im Jahr auf Fünfjahressicht, Schwerpunkte sind derzeit Infineon, ASML und Dassault Systèmes.

Aktienfonds auf der Erfolgsspur

Was breit streuende Fonds angeht, werden Präger zufolge der Metzler German Smaller Companies Sustainability (DE0009752238) und der GLS Bank Aktienfonds (DE000A1W2CK8) viel gekauft. Gut nachgefragt ist Duisberg zufolge auch der SEB Nordic Fund mit nordeuropäischen Aktien (LU0030165871). Abgaben überwiegen laut Präger hingegen beim DWS Aktien Strategie Deutschland (DE0009769869), beim Allianz Nebenwerte Deutschland (DE0008481763), beim DWS Top Dividende (DE0009848119) und beim Morgan Stanley INVF Global Opportunity (LU0552385295).

Sehr gute Umsätze registriert Präger auch im Handel mit Asien-Fonds. "Allerdings sind das deutlich mehr Verkäufe." So trennten sich Anleger vom DWS Top Asien (DE0009769760) und vom DekaLuxTeam-Aktien Asien (LU0052859252).

++++

Aktienfonds weiter vorn: Auf Sicht von zehn Jahren liegen nach den neuesten Zahlen des Fondsverbands BVI Aktienfonds von der Rendite her unverändert weit vorne: In den letzten zehn Jahren bis Ende 2023 warfen Aktienfonds - je nach Schwerpunkt - durchschnittlich zwischen 3,6 Prozent (Emerging Markets-Aktien) und 7,3 Prozent (globale Aktien) ab, Mischfonds zwischen 1,4 Prozent (rentenbetont, Euro) und 4,3 Prozent (aktienbetont, global). Rentenfonds kamen auf 0,7 Prozent (Euro/mittlere Laufzeiten) bis 2 Prozent (globale Langläufer), offene Immobilienfonds auf 2,5 Prozent.

++++

Beliebte Geldmarktfonds

Gute Umsätze gibt es bei der ICF auch im Siemens Balanced (DE000A0KEXM6), einem defensiven Mischfonds mit einer Anleihequote von aktuell 68 Prozent. Auf den Einkaufslisten findet sich darüber hinaus der ARERO. Der Weltfonds ESG (LU2114851830), wie Präger feststellt. Der setzt auf Aktien, Renten und Rohstoffe über repräsentative Indizes und berücksichtigt auch ESG-Kriterien. Weiter hohe Zuflüsse gebe es zudem in Geldmarktfonds (LU0034353002).

Gewinnmitnahmen bei Goldminenfonds?

Ebenfalls einiges um ging im Handel mit Goldminenfonds. Immerhin war der Goldpreis Ende 2023 auf das neue Allzeithoch von 2.086 US-Dollar geklettert, aktuell sind es wieder nur 2.010 US-Dollar die Feinunze. "Goldminenfonds wurden bei uns allerdings eher verkauft", stellt Präger fest. Beispiele sind der BGF World Gold (LU0408222320) und der Earth Gold (DE000A0Q2SD8). Käufe dominierten hingegen bei DWS Invest Gold and Precious Metals Equities (LU0363470401).

Immofonds: "Stabile Seitwärtslage"

Etwa Ruhe eingekehrt ist im Handel mit Immobilienfonds. "Die Verluste scheinen mit dem Jahr 2023 abgehakt", meint Duisberg und meldet eine "stabile Seitenlage". Er sieht aktuell Käufe und Verkäufe gleichermaßen, etwa beim HausInvest (DE0009807016) und WestInvest InterSelect (DE0009801423), ebenso beim UniImmo Europa (DE0009805515) und UniImmo Deutschland (DE0009805507). Sogar Käufe meldet er für den Deka-ImmobilienMetropolen (DE000DK0TWX8) und den sich schon seit 2012 in Abwicklung befindenden CS Euroreal (DE0009805002). "Vielleicht sieht so Mancher Potenzial wegen der Aussicht auf sinkende Zinsen."

Von Anna-Maria Borse, 18. Januar 2024 © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)