Berlin (Reuters) - Angesichts deutlich gestiegener Verbraucherpreise fordert Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) ein Ende der Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB).

"Deutschland ist Sparer-Land. Die jahrelange Nullzins-Politik der EZB ist Gift für klassische Sparverträge", sagte Füracker "Bild" laut Vorabbericht. "In Kombination mit der nun steigenden Inflation wird die Enteignung für Sparer immer spürbarer." Es sei jetzt allerhöchste Zeit, die Nullzins-Politik zu beenden.

Vor allem teurere Energie hat die Verbraucherpreise in Deutschland im Mai um 2,5 Prozent steigen lassen - so stark wie seit rund neuneinhalb Jahren nicht mehr. Manche Volkswirte halten auch eine "4" vor dem Komma im Herbst für möglich. Die EZB hält den Leitzins seit März 2016 bei null Prozent. Sollte sie ihn anheben, würden Sparer davon potenziell profitieren. Im Gegenzug müssten aber wohl die Euro-Länder mehr Geld für ihren Schuldendienst zahlen, was hoch verschuldete Staaten wie etwa Italien vor große Herausforderungen stellen würde. Auch Kredite, etwa für den Kauf einer Wohnung oder den Bau eines Hauses, könnten sich verteuern.