BERLIN (dpa-AFX) - Bauernpräsident Joachim Rukwied hat sich angesichts der Milchkrise für neue Preismodelle ausgesprochen. "Wir brauchen neue verbindliche Absprachen zwischen Bauern, Molkereien und dem Handel", sagte er vor dem "Milchgipfel" bei Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) der "Bild"-Zeitung (Montag). So könnten Bauern für 83 Prozent der Milch einen festen Preis für eine gewisse Zeit bekommen, für die restlichen 17 Prozent einen anderen Preis. "Dann könnten die Bauern planen und eine abmelkende Kuh sechs Wochen früher zum Schlachter gehen, als sie sonst gehen würde."

Mit Blick auf den "Milchgipfel" bekräftigte Rukwied die Forderung nach "konkreter, sofort wirksamer Unterstützung". Notwendig seien ein Liquiditäts- und Bürgschaftsprogramm sowie Steuerentlastungen nicht nur für Milchviehhalter, sondern für alle landwirtschaftlichen Betriebe, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). Auch die Schweinehalter spürten die Preiskrise schon länger.

Als "theoretisch denkbar" bezeichnete der Bauernpräsident einen "Soli" von 2 Cent auf Milchprodukte. "Lieber wäre es den Bauern aber, sie könnten ihr Einkommen über auskömmliche Preise erzielen."/sam/tst/DP/he