Von Megumi Fujikawa

TOKIO (Dow Jones)--Die Bank of Japan (BoJ) hält trotz der Yen-Schwäche an ihrer lockeren Geldpolitik fest. Die Notenbank beließ am Donnerstag die kurzfristigen Zinssätze bei minus 0,1 Prozent und ihr Ziel für die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen bei etwa Null.

Die Entscheidung bestätigt eine weitere geldpolitische Divergenz zwischen den USA und Japan und erhöht den Abwärtsdruck auf den Yen. Der Yen fiel nach der Ankündigung der BoJ kurzzeitig auf ein neues 24-Jahrestief. Am Mittwoch hatte die US-Notenbank die Zinssätze um 0,75 Prozentpunkte angehoben und weitere umfangreiche Erhöhungen angekündigt.

Die Verbraucherinflation in Japan erreichte im August 3 Prozent und übertraf damit den fünften Monat in Folge das Ziel der Bank von 2 Prozent. Sie ist damit aber immer noch deutlich niedriger als in den USA, wo die Inflation weiterhin über 8 Prozent liegt.

Die jüngste Schwäche des Yen hat die Importpreise in die Höhe getrieben, da Japan bei Lebensmitteln und Energie weitgehend von Einfuhren abhängig ist. Deren Preise steigen aufgrund des Ukraine-Kriegs und der weltweiten Versorgungsengpässe bereits an.

Japanische Offizielle haben in diesem Monat ihre verbalen Interventionen in Bezug auf die Währung verstärkt. Finanzminister Shunichi Suzuki sagte, Tokio schließe keine Schritte aus, um den Fall des Yen zu stoppen, einschließlich staatlicher Interventionen, um Dollar zu verkaufen und Yen zu kaufen.

Der Gouverneur der BoJ, Haruhiko Kuroda, hat jedoch erklärt, dass er eine Straffung der Geldpolitik nicht als geeignetes Mittel zur Stabilisierung des Yen ansieht. Kuroda hatte kürzlich erklärt, dass die Inflation wahrscheinlich bis 2023 auf 1,5 Prozent zurückgehen wird.

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September 22, 2022 00:01 ET (04:01 GMT)