(NEU: Aussagen aus der Bafin-Jahrespressekonferenz)

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Ausfälle von Krediten zur Finanzierung von Gewerbeimmobilien bei deutschen Banken werden nach Angaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht häufiger. "Die NPL-Quoten für Gewerbeimmobilienkredite stiegen im zweiten und dritten Quartal 2023 deutlich an. Im vierten Quartal setzte sich diese Entwicklung mit erhöhter Dynamik fort", heißt es im Bafin-Jahresbericht für 2023. Bei NPL (Non Performing Loans) handelt es sich um notleidende Kredite, die NPL-Quote bezeichnet das Verhältnis von NPLs zum gesamten Kreditbestand.

Die Bafin "begleitete" nach eigenen Angaben Banken mit hohem Gewerbeimmobilien-Exposure "eng", unter anderem durch Werthaltigkeitsprüfungen. Sie analysierte regelmäßig die Kreditvergabe der Institute und ihre Immobilienfondsanteile. Deutsche Großbanken (Significant Institutions) mit hohen Gewerbeimmobilien-Exposures mussten ihre Risikovorsorge laut Bafin im gesamten Jahresverlauf, insbesondere im vierten Quartal, deutlich erhöhen. "Dies galt vor allem für die Institute, die stark am US-amerikanischen Gewerbeimmobilienmarkt investiert waren", merkt die Bafin an.

Bafin-Präsident Mark Branson räumte in der Pressekonferenz ein, dass sich die Bafin bei der Einführung zusätzlicher Eigenkapitalpuffer zu viel Zeit genommen hat. "Wir waren bei der Einführung dieser Puffer bei den Wohnimmobilien spät dran und bei den Gewerbeimmobilen zu spät", sagte er. Bafin-Direktor Raimund Röseler sagte, dass es bei den Wohnimmobilien heute keine Überhitzung mehr gebe, sich die Bafin mit den existierenden Puffern aber trotzdem "durchaus wohl fühlt".

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May 14, 2024 04:44 ET (08:44 GMT)