Argentiniens Wirtschaftstätigkeit dürfte im ersten vollen Monat unter Milei um 5,5% gesunken sein - Reuters-Umfrage

Die argentinische Wirtschaftstätigkeit dürfte im Januar auf Jahresbasis um 5,5% gesunken sein. Das ergab eine Reuters-Analystenumfrage vom Montag, was einen starken Rückgang im ersten vollen Monat seit dem Amtsantritt von Präsident Javier Milei am 10. Dezember bedeuten würde.

Die 14 von Reuters befragten in- und ausländischen Analysten prognostizierten außerdem, dass der EMAE-Index für die Wirtschaftstätigkeit im Januar um 5,3% gegenüber dem Vormonat gesunken ist.

Die rückläufige Wirtschaftstätigkeit folgt auf den Schritt des liberalen Milei, die lokale Pesowährung um mehr als 50% abzuwerten und gleichzeitig die Staatsausgaben zu kürzen, um das hohe Haushaltsdefizit zu verringern.

Die Zahlen zur wirtschaftlichen Aktivität werden als nützlicher Frühindikator für die voraussichtlichen Ergebnisse des Bruttoinlandsprodukts (BIP) angesehen.

Die Statistikbehörde INDEC wird die offiziellen Zahlen voraussichtlich am Dienstag veröffentlichen.

Laut INDEC war der EMAE-Index bereits im Dezember, dem Monat von Mileis Amtsantritt, um 4,5% gegenüber dem Vorjahr gesunken, nachdem er auch im November um 0,9% zurückgegangen war.

"Der Plan der Regierung wird in einem Umfeld der Devisenknappheit in den ersten Monaten des Jahres 2024 rezessive Auswirkungen haben, und die Zahlen werden sich erst verbessern, wenn der Großteil der (Getreide-)Ernte beginnt", so das Beratungsunternehmen Orlando Ferreres & Asociados.

"Mit Ausnahme der Landwirtschaft und des Bergbaus weisen die übrigen relevanten Sektoren im Jahresvergleich sehr deutliche Rückgänge auf, und die kurzfristigen Aussichten sind nicht sehr ermutigend."