Neben dem Kerngeschäft umfasst das Konglomerat Alphabet eine Serie futuristischer Projekte (diese werden bezeichnenderweise im Geschäftsbericht als „andere Wetten“ bezeichnet). Hier sind selbstfahrende Autos, Haustechnik, Robotik und vor allem die Biotechnologie zu nennen. Auch wenn die Einnahmen aus diesen Geschäftsfeldern noch niedrig sind und hohe Kosten (mehr als $ 3 Mrd.) verursachen, sieht der Markt darin ein außerordentliches Potential. Und der kalifornische Riese hat natürlich die Mittel, seine futuristischen Träume zu finanzieren.
Das Unternehmen, das von Sundar Pichai, dem Macher hinter den Software-Produkten Google Chrome und Chrome OS geführt wird, ist mittlerweile Weltmarktführer in der Robotik und der künstlichen Intelligenz – und damit führend in Forschungsfeldern, die im Mittelpunkt der technologischen Revolution des 21. Jahrhunderts stehen. Die Tatsache, dass das Unternehmen ein Drittel der sich weltweit auf künstliche Intelligenz spezialisierten Wissenschaftler beschäftigt, spricht für sich.
Mit der Tochtergesellschaft Calico (California Life Company) nimmt der Konzern auch in der transhumanistischen Bewegung eine Führungsposition ein. Bei diesem Forschungsfeld handelt es sich um ein Segment der Biotechnologie, in dem es darum geht, die Grenzen menschlicher Möglichkeiten durch den Einsatz technologischer Verfahren zu erweitern. Führende Wissenschaftler des Unternehmens haben erst jüngst die These aufgestellt, dass dank des exponentiellen Fortschritts der Medizin die erste Person, die mindestens 1000 Jahre alt werden, bereits heute auf der Erde lebt.
Vor dem Hintergrund der bahnbrechenden Forschung und der mittlerweile verfügbaren technologischen Möglichkeiten hat Alphabet eine Ethikkommission eingerichtet, um den eigenen Aktivitäten Grenzen zu setzen.
Die führende Position als wertvollstes Unternehmen der Welt spiegelt somit einerseits die enorme Finanzkraft und Rentabilität des Unternehmens und andererseits seine Innovationskraft wider. Gleichzeitig darf natürlich nicht außer acht gelassen werden, dass der Kurs der Apple Aktie um mehr als 25% in den letzten Monaten gefallen ist. Die Wachstumsaussichten der beiden Unternehmen könnten nicht gegensätzlicher sein. Auf der einen Seite steht Apple mit seiner sehr beschränkten Produktpalette, die mittlerweile einem mehr und mehr gesättigten Markt gegenübersteht. Ganz im Gegensatz dazu kann man bei Alphabet anführen, dass das Unternehmen in vielerlei Segmenten des Internets der Dinge marktführend, wenn nicht beherrschend, ist. Als ob das nicht genügt, hat sich das Unternehmen seit seiner Neuaufstellung im letzten Jahr zum Wegbereiter in vielen verschiedenen Forschungsfeldern, s. genannte Beispiele, entwickelt.
