In der Kategorie der Beispiele, die weniger vorbildlich sind als die im ersten Teil dieses Artikels besprochenen Fälle, kann man PayPal nicht übersehen. Das Unternehmen steht im krassen Gegensatz zur Disziplin, die Texas Instruments an den Tag legt.

Der Online-Zahlungsdienstleister Paypal hat in den letzten acht Jahren 25 Milliarden Dollar – mehr als ein Drittel seiner aktuellen Marktkapitalisierung – für Aktienrückkäufe ausgegeben. Oft zu Bewertungen, die weit (drei- bis viermal) über dem aktuellen Niveau lagen.

Die Wertvernichtung war entsprechend enorm. Rückblickend wäre es wohl klüger gewesen, diese 25 Milliarden Dollar über Dividendenausschüttungen an die Aktionäre zurückzugeben.

Die Frage nach der Angemessenheit von Aktienrückkäufen bleibt im Fall von Uber offen, allerdings aus anderen Gründen: Dass ein Unternehmen wie Uber – ein Paradebeispiel für eine defensive Reaktion, wie etwa im Fall von Bic – eigene Aktien zurückkauft, obwohl es behauptet, zweistelliges Wachstum auf unterpenetrierten Märkten erzielen zu können, wirft Fragen auf.

Wenn dies wirklich der Fall wäre, wäre es dann nicht sinnvoller, mit hohen Renditen in die Expansion des Geschäfts zu investieren, anstatt in eigene Aktien insbesondere wenn diese zu Bewertungsniveaus gehandelt werden, die weit über ihrem historischen Durchschnitt liegen?

Eine weitere, heutzutage häufige Praxis, die so manchen Analysten skeptisch stimmen lässt: Snap Inc. hat im Jahr 2022 1 Milliarde Dollar für Aktienrückkäufe aufgewendet, während das Unternehmen gleichzeitig 1,3 Milliarden Dollar an Aktienoptionen an seine Mitarbeiter verteilte. Siehe dazu unsere Analyse: Aktionoptionen vs. Aktionärsinteressen.

Diese Transkationen dienen in Wirklichkeit dazu, die Verwässerung der Aktionärsanteile zu begrenzen, anstatt Kapital zurückzugeben: Es wäre daher durchaus angebracht, sie eher als betrieblichen Aufwand zu betrachten, der direkt mit der Vergütung der Belegschaft verbunden ist.