WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat sich am Mittwoch mit Verlusten aus dem Handel verabschiedet. Der ATX gab um 0,55 Prozent auf 3175,66 Punkte nach. Damit wurde die jüngste Gewinnstrecke mit drei Plustagen in Folge beendet. Auch an den europäischen Leitbörsen ging es mit den Aktienkursen überwiegend bergab. Die klaren Handelsimpulse wurden jedoch vermisst. Im Blickfeld steht zudem bereits die in der kommenden Woche anstehende EZB-Zinsentscheidung.

Der jüngste Höhenflug der Ölpreise hat hingegen die Inflations- und Konjunktursorgen zuletzt wieder angeheizt und belastete damit international etwas die Aktienkurse. Die Ölpreise notieren aktuell in der Nähe ihrer zehnmonatigen Höchststände.

In Wien rückte auf Unternehmensebene Zumtobel nach einer Zahlenvorlage ins Blickfeld. Die Titel des Vorarlberger Leuchtenherstellers schlossen mit minus 1,0 Prozent. Die Erste Group bewertete die Erstquartalsergebnisse als im Rahmen der Erwartungen schwach.

Zumtobel leidet unter hohen Lagerbeständen der Kunden im Komponenten-Geschäft. Der Umsatz von Zumtobel ist im ersten Quartal um 9 Prozent auf 285,6 Millionen Euro zurückgegangen, der operative Gewinn um knapp ein Viertel von 19 auf 14,5 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2023/24 erwartet Zumtobel nun einen Umsatzrückgang "im einstelligen mittleren Prozentbereich" statt eines Anstiegs um 1 bis 4 Prozent.

Die Aktie von Kapsch TrafficCom gewann 0,5 Prozent. Der Mautsystemanbieter erhält mehr Schadensersatz aus dem Verfahren zur gescheiterten Pkw-Maut in Deutschland als bisher angenommen. Das Unternehmen erwarte aus "heutiger Sicht einen Mittelzufluss in Höhe von 99,5 Millionen Euro", teilte Kapsch mit. Nach der Entscheidung des Schiedsverfahrens im Juli rechnete die Firma mit einer Zahlung in Höhe von 80 Millionen Euro.

Semperit-Papiere verbuchten nach einer neuen Analystenmeinung ein Minus von 0,4 Prozent auf 22,90 Euro. Die Experten der Erste Group haben ihr Kursziel für die Aktien des Gummiproduzenten von 27,2 Euro auf 24,3 Euro nach unten revidiert. Das Anlagevotum wurde auf "Hold" belassen.

Am Vorabend wurde zudem bekannt, dass die Aktie der Telekom Austria anstelle der Papiere des Baukonzerns Strabag in den ATX einzieht. Anstoß dazu geben ein stärkerer Börsenumsatz sowie eine höhere Streubesitzkapitalisierung, wie die Wiener Börse am Dienstagabend mitteilte. Die Änderung gilt demnach per 18. September. Die Telekom-Aktie reagierte mit plus 0,6 Prozent. Die Strabag-Aktie baute ein Minus von 1,3 Prozent.

Unter den Schwergewichten gaben Andritz um 1,7 Prozent nach. Am Vortag hatten die Titel des steirischen Anlagenbauers noch 2,9 Prozent gewonnen. Erste Group kamen um 0,6 Prozent zurück. Raiffeisen Bank International verbilligten sich um 1,3 Prozent. Wienerberger schwächten sich um 1,3 Prozent ab./ste/kve/APA/ngu