WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Mittwoch mit Verlusten geschlossen. Der ATX beendete den Tag mit einem Minus von 1,32 Prozent und 3105,76 Punkten. Der ATX prime fiel um 1,3 Prozent auf 1563,75 Zähler. Auch an anderen Börsen in Europa gab es Verluste in dieser Größenordnung. Belastet wurden die Märkte von den Ängsten vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten.

Die größten Verlierer im Wiener prime market waren die Indexschwergewichte Voestalpine (minus 3,4 Prozent) und Lenzing (minus 3,8 Prozent). Sehr schwach zeigten sich auch die Aktien des Leiterplattenherstellers AT&S. Sie fielen um 2,8 Prozent. Auch an anderen Börsen fanden sich Aktien aus der Halbleiterbranche unter den größeren Verlierern, nachdem die Zahlen des niederländischen Halbleiterausrüsters ASML mit Enttäuschung aufgenommen worden waren.

Telekom-Austria-Aktien gaben nach den am Vorabend veröffentlichten Quartalszahlen leicht um 0,6 Prozent nach. Der Telekom-Konzern hatte für sein abgelaufenes Quartal ein Umsatzplus und einen stabilen Gewinn gemeldet. Die Analysten der Erste Group sehen die Zahlen in einer ersten Reaktion durchwachsen: Während das operative Ergebnis positiv überrascht habe, seien die Umsätze schwächer als erwartet ausgefallen, so die Analysten. Die Baader-Analysten schrieben hingegen von "beeindruckenden" Zahlen und bestätigten ihre Empfehlung "buy".

Die größten Gewinner waren Frequentis mit einem Plus von 6,3 Prozent. Deutliche Kursgewinne verbuchten auch Warimpex (plus 3,1 Prozent) und Zumtobel (plus 2,7 Prozent).

Gute Wirtschaftsdaten aus China wurden am Mittwoch vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts weitgehend ignoriert. Auch die Frage nach weiteren Zinsschritten ist etwas in den Hintergrund gerückt, aber nicht vom Tisch. Mit Spannung erwartet wird der am Mittwochabend anstehende Konjunkturbericht Beige Book der US-Notenbank.

Von dem Bericht erhoffen Börsianer Hinweise darauf, ob die Fed im Dezember möglicherweise mit einer weiteren Zinserhöhung auf die hohe Inflation reagiert. "Noch interessanter dürfte für die Anleger jedoch die Rede des Fed-Vorsitzenden Powell sein, die er im Economic Club in New York halten wird", schreiben die Analysten der Unicredit mit Blick auf Donnerstag./mik/sto/APA/jha