MOSKAU/BUDAPEST/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Aktienmärkte sind am Donnerstag zumeist mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Damit folgten sie der positiven Tendenz an Europas Leitbörsen. Lediglich in Warschau ging es deutlich bergab. In Moskau fand wegen eines Feiertags kein Handel statt.

An der polnischen Börse belasteten schwache Bankwerte die Kurse: Der WIG-30 -Index verlor 1,13 Prozent auf 2686,74 Punkte. Der breiter gefasste Wig-Index sank um 0,97 Prozent auf 61 036,99 Punkte.

Allen voran gaben die Aktien der Alior Bank um über 7 Prozent nach. Dabei legte das Finanzinstitut für das Geschäftsjahr 2017 einen Nettogewinn über den Erwartungen der Analysten vor, hieß es in einer Mitteilung der Bank. Die Papiere der Bank Millennium und der Bank Pekao verloren jeweils 2,8 Prozent. Klar fester präsentierten sich dagegen die Anteilsscheine von Play: Die Aktien des Telekommunikationsunternehmens stiegen um 2,5 Prozent.

Nach einem Eklat bei der Vereidigung des tschechische Staatspräsidenten Milos Zeman schloss die Prager Börse im Plus. Der Leitindex PX gewann 0,47 Prozent auf 1118,17 Punkte. Das Handelsvolumen lag bei 0,62 (zuletzt: 0,59) Milliarden tschechischen Kronen.

Bei Zemans Vereidigung für seine zweite fünfjährige Amtsperiode verließen mehrere Abgeordnete den Saal, nachdem das Staatsoberhaupt liberale tschechische Medien, wie unter anderem die Wirtschaftszeitung "Hospodarske noviny", angegriffen hatte.

Bei den tschechischen Einzelwerten schoben sich die Aktien der Erste Group um über 2 Prozent in die Gewinnzone. Hingegen gaben Komercni Banka und Moneta Money Bank jeweils um 0,1 Prozent ab.

Klare Verlierer waren die Papiere von Stock: Die Aktien des Spirituosenkonzerns weiteten ihre Verluste vom Vortag um 4,2 Prozent aus. Am Vortag hatte Stock vorläufige Zahlen vorgelegt.

In Budapest legte der ungarische Leitindex Bux um 1,27 Prozent auf 38 670,63 Punkte zu. Das Handelsvolumen belief sich auf 8,5 (zuletzt: 15,0) Milliarden Forint.

Konjunkturseitig standen Inflationszahlen im Fokus der Anleger. Die Teuerungsrate sank im Januar wie erwartet auf 1,9 Prozent, von 2,1 Prozent im Vorjahr. Diese Zahlen lieferten der Ungarischen Nationalbank (MNB) Argumente, ihre lockere Geldpolitik beizubehalten, prognostizierten die Experten der Erste Group. Allerdings handle es sich um ein vorübergehendes Phänomen, hieß es weiter. Die Analysten rechnen mit einem Anziehen der Rate in den kommenden Monaten.

Bei den ungarischen Einzelwerten gingen die Papiere von Alteo mit einem Minus von über 2 Prozent aus dem Handel. Die Aktien des Mineralölkonzerns Mol stiegen dagegen um über 2 Prozent. Die Papiere von Konzum legten sogar um 6,7 Prozent zu./mad/APA/gl/jkr