PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Am ersten Handelstag des neuen Jahres haben die europäischen Börsen nachgegeben. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, schloss am Dienstag mit minus 0,20 Prozent auf 4512,81 Punkte. Der französische Cac 40 gab um 0,16 Prozent auf 7530,86 Zähler nach. Der britische FTSE 100 sank um 0,15 Prozent auf 7721,52 Punkte.

Für Marktteilnehmer ist die nachlassende Dynamik nicht überraschend. "Nach einem fulminanten Börsenjahr 2023 ist in den kommenden Wochen Vorsicht angesagt", warnte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. "Tatsächlich ist der Januar kein einfacher Börsenmonat", fügte Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners hinzu.

Europaweit schwächster Sektor waren die Technologiewerte. Hier belasteten Verluste bei Halbleiterwerten. Der Chipindustrieausrüster ASML konnte einige chinesische Kunden wenige Wochen vor der Ausweitung von Exportbeschränkungen nicht mehr mit Maschinen zur Chipherstellung beliefern. Eine Lizenz für die Auslieferung bestimmter Lithografiesysteme sei teilweise von der niederländischen Regierung zurückgezogen worden, hieß es vom Unternehmen. In Diskussionen mit den US-Behörden habe der Konzern zudem weitere Klärung zu Umfang und Auswirkung von US-Exportbeschränkungen erhalten.

ASML-Aktien verloren 2,6 Prozent. Die Branchenkollegen Infineon und STMicroelectronics litten ebenfalls.

Pernod Ricard rutschten um 2,6 Prozent ab. Analysten rechnen beim Spirituosenhersteller mit einem schwachen zweiten Geschäftsquartal.

Im etwas schwächeren Versorgersektor verbuchten Iberdrola vormittags hohe Gewinne, von denen zum Handelsende allerdings nichts übrig blieb. Die Aktien gingen nahezu unverändert aus dem Handel. Anfangs hatten sie von der Nachricht profitiert, dass die Spanier die Kaufabsichten für den US-Wettbewerber PNM Resources aufgegeben haben. Damit enden drei Jahre regulatorischer Querelen über die Transaktion./ajx/he