PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Mittwochvormittag wegen Konjunkturängsten nachgegeben. "Die Stimmung bleibt vorerst insgesamt negativ", sagte Markus Huber, Händler für den Broker City of London Markets. Der Risikoappetit der Anleger nehme immer stärker ab.

Der EuroStoxx-50-Index gab am Mittwochvormittag um 0,92 Prozent auf 3148,84 Punkte nach. Der Pariser CAC-40-Index verlor zuletzt 1,06 Prozent auf 4489,74 Punkte. In London büßte der rohstofflastige FTSE 100 um 0,78 Prozent auf 6089,38 Punkte ein.

China hatte schwache Konjunkturdaten geliefert und die Landeswährung Yuan abgewertet, um den Export anzukurbeln. Das schürte weitere Sorgen um die wirtschaftliche Lage des Landes. Hinzu kamen Ängste wegen eines Wasserstoffbomben-Tests in Nordkorea und der angespannten Lage zwischen Saudi-Arabien und dem Iran.

Die Aktien der Unicredit verloren 2 Prozent und waren damit einer der schwächsten Werte im Leitindex der Eurozone. Die Analysten der US-Investmentbank JPMorgan hatten die Aktien der italienischen Großbank angesichts eines erhöhten Kapitaldrucks auf "Underweight" abgestuft.

Die Rohstoffindustrie war angesichts der China-Sorgen schwächste europäische Branche. Das entsprechende Börsenbarometer gab um mehr als 2 Prozent nach. Am "Footsie"-Ende lagen die Aktien des Bergbaukonzerns BHP Billiton mit einem Minus knapp 4 Prozent. Die Aktien des Rivalen Rio Tinto gaben um mehr als 3 Prozent nach.

Der Subindex des marktbreiten Stoxx 600 für die Versorger war zuletzt nahezu unverändert und entwickelte sich somit im europäischen Branchentableau am besten. Die Aktien von Eon gehörten mit einem moderaten Plus von zuletzt 0,21 Prozent zu den besten zehn Werten im EuroStoxx 50.

Im Swiss-Market-Index (SMI) lasteten die Sorgen wegen der chinesischen Wirtschaft auf den Aktien von Schweizer Uhrenherstellern. Das Reich der Mitte ist der wichtigste Abnehmer der Industrie. Die Aktien von Swatch gaben um mehr als zweieinhalb Prozent nach und die Papiere von Richemont um knapp 2 Prozent./mzs/das