PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der jüngste Erholungsversuch der EuroStoxx 50 ist am Donnerstag ins Stocken geraten. Der Leitindex der Eurozone pendelte am Vormittag um seinen Vortagesschluss. Zuletzt ging es um 0,30 Prozent auf 3034,46 Punkte nach unten. Einer fortgesetzten Erholung der Ölpreise standen schwächere Vorgaben von der Wall Street gegenüber. Zudem trübte sich das Geschäftsklima in der Eurozone im Januar deutlich ein.

In der vergangenen Woche war das Börsenbarometer im Sog einbrechender Ölpreise und Sorgen um das globale Wachstum unter 2900 Punkte gerutscht. Börsianer hatten nach diesem rabenschwarzen Jahresauftakt von einer fast schon überfälligen Gegenbewegung nach oben gesprochen.

In Paris rückte der Cac 40 am Donnerstag um 0,07 Prozent auf 4383,41 Zähler vor und der Londoner FTSE 100 trat mit plus 0,29 Prozent auf 6007,66 Punkte nahezu auf der Stelle.

Für die Investoren gilt es Äußerungen der US-Notenbank Fed zu verdauen. Die hatte bei ihrem Zinsentscheid am Mittwochabend die Risiken für die Weltwirtschaft stärker betont. Dadurch wurden zwar die Erwartungen mit Blick auf eine Leitzinsanhebung auf der kommenden Sitzung im März wurden dadurch gedämpft, der Kurs des Euro stieg im Gegenzug aber weiter.

Ein starker Euro kann aber zum Gegenwind für den Aktienmarkt werden. Er die kann die Exportaussichten heimischer Unternehmen trüben, da ihre Güter dann in anderen Regionen der Welt teurer werden.

Die andauernde Ölpreiserholung verlieh dem Branchenindex Stoxx Europe 600 Oil & Gas Rückenwind. Er gewann an der Spitze des Branchentableaus 2 Prozent. Um 2 Prozent nach oben ging es auch für die Aktien des französischen Ölkonzerns Total . Das bedeutete den ersten Platz im EuroStoxx. Der Index der Pharma- und Medizinwerte fiel hingegen um eineinhalb Prozent.

Für die Aktien des Schweizer Pharmakonzerns Roche ging es um mehr als 4,5 Prozent nach unten. Zwar entwickle sich Roche operativ stark, schrieb Analyst Alistair Campbell von der Privatbank Berenberg in einer Studie. Die Gewinnerwartungen des Marktes für 2016 erschienen im Lichte des starken Franken und einer höheren Steuerquote allerdings zu hoch.

Dem Textilriesen Hennes & Mauritz (H&M) brockten derweil der starke Dollar und der milde Winter einen Gewinnrückgang im Weihnachtsgeschäft ein. Der Aktienkurs fiel daraufhin um knapp 4 Prozent.

Auch der weltgrößte Schnapsbrenner Diageo konnte die Anleger nicht überzeugen. Die Papiere fielen nach der Vorlage von Halbjahreszahlen um 0,40 Prozent./mis/ag