Frankfurt/Genf (Reuters) - Der internationale Airline-Verband IATA sagt für das kommende Jahr Umsatz und Passagierzahlen auf Rekordhöhe voraus.

Die Erlöse aller Fluggesellschaften sollen nach der am Mittwoch veröffentlichten Prognose um 7,6 Prozent auf 964 Milliarden Dollar zunehmen und damit etwas stärker als die Kosten steigen. Die Zahl der Passagiere werde mit 4,7 Milliarden über das Volumen von 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie, steigen und einen neuen Höchststand weltweit erreichen. Bei der Profitabilität erwartet der Verband mit 2,7 Prozent netto dagegen kaum eine Verbesserung.

Für das laufende Jahr sagt IATA einen Nettogewinn von 23,3 Milliarden Dollar voraus, was einer Nettomarge von 2,6 Prozent entspricht. "Bei einer beeindruckenden Erholung ist eine Nettorendite von 2,7 Prozent weit unter dem, was Investoren für fast jede andere Branche akzeptieren würden", sagte IATA-Chef Willie Walsh. Pro Fluggast seien das nur 5,45 Dollar Gewinn, gerade soviel wie ein Caffe Latte in London koste. Das sei zu wenig, um sich gegen künftige Schocks zu wappnen. Die Airlines litten unter strenger Regulierung, einem zersplitterten Markt, hohen Infrastrukturkosten und einem Oligopol in der Lieferkette. Auch die mit den Zinsen gestiegenen Kapitalkosten seien Grund zur Sorge.

Globale Instabilität, einschließlich des Krieges zwischen Israel und der Hamas und des Ukraine-Krieges, könnte sich negativ auf den Sektor auswirken, warnte der Branchenverband. Das könne die Ölpreise weiter in die Höhe treiben und Kerosin verteuern, das voraussichtlich 31 Prozent der Betriebskosten ausmachen werde.

(Bericht von Ilona Wissenbach, Joanna Plucinska. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)