Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Inflation im Euroraum dürfte im Dezember negativ geblieben sein - so viel ist nach Veröffentlichung von Daten aus Deutschland, Frankreich und Spanien sicher. Ob sie tatsächlich auf minus 0,2 (November: minus 0,3) gestiegen ist, wie die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte prognostizieren, bleibt abzuwarten. Eurostat veröffentlicht die Daten am Donnerstag um 11.00 Uhr.

In Deutschland verharrte die Jahresveränderungsrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) bei minus 0,7 Prozent, während Analysten einen leichten Anstieg auf minus 0,6 Prozent erwartet hatten. Frankreichs HVPI-Inflation fiel auf 0,0 (November: 0,2) Prozent gefallen, Spaniens Jahresveränderungsrate stieg dagegen auf minus 0,6 (minus 0,8) Prozent.

Daten aus den drei genannten Ländern deuten darauf hin, dass die Energiepreise im Dezember etwas inflationstreibend gewirkt haben, die Nahrungsmittelpreise dagegen inflationssenkend.

Für die Kernteuerung (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) erwarten die Analysten unverändert plus 0,2 Prozent. Die Commerzbank geht nach Veröffentlichung der deutschen Daten allerdings davon aus, dass diese Messgröße des unterliegenden Preisdrucks zumindest in Deutschland leicht gesunken ist.

Volkswirte gehen davon aus, dass die Inflation im Januar das negative Territorium verlassen wird, weil dann die CO2-Steuer wirksam wird und Mehrwertsteuersenkungen rückgängig gemacht werden.

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January 06, 2021 09:24 ET (14:24 GMT)