Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands dürfte im Oktober gestiegen sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass sie gegenüber dem Vormonat um 1,5 Prozent zugenommen hat, nachdem sie im September um 1,6 Prozent angezogen hatte. Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht die Daten am Montag um 8.00 Uhr.

Hoffnung auf ein sogar noch etwas kräftigeres Produktionsplus macht vor allem der Zuwachs bei den Umsätzen im verarbeitenden Gewerbe um 4,0 Prozent. Die Korrelation zwischen diesen beiden Datenreihen war in letzter Zeit wieder sehr gut. Aber auch der Anstieg der Auftragseingänge um 2,9 Prozent lässt Produktionszuwächse erwarten.

Die Produktion hat verglichen mit den Auftragseingängen noch Nachholbedarf. Im September lag sie noch um gut 7 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats und um gut 8 Prozent unter dem von der Corona-Pandemie weitgehend unbeeinflussten Niveau von Februar.

Die hohe Aktivität in der Industrie zeigt, dass die neuen Maßnahmen zur Eindämmung der zweiten Pandemiewelle bisher ausschließlich die Aktivität im Dienstleistungssektor beeinträchtigen.

Weil dieser allerdings deutlich größer ist als die Industrie (die nur 22 Prozent zur Bruttowertschöpfung beiträgt), dürfte sich ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vierten Quartal angesichts des teilweisen Lockdowns trotzdem kaum vermeiden lassen.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/apo/smh

(END) Dow Jones Newswires

December 04, 2020 09:53 ET (14:53 GMT)