NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Donnerstag weiter zugelegt und damit an den starken Anstieg vom Vortag angeknüpft. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Juni kostete am Abend 74,35 US-Dollar. Das waren 89 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg um 46 Cent auf 68,93 Dollar.

Die Ölpreise werden nach Einschätzung von Marktbeobachtern weiter durch die jüngste Entwicklung der Lagerbestände in den USA gestützt. Am Vortag hatte die US-Regierung gemeldet, dass die Ölreserven in der vergangenen Woche um 1,07 Millionen Barrel auf 427,6 Millionen Barrel gefallen waren. Die Entwicklung kam überraschend: Analysten hatten einen weiteren Anstieg der Lagerbestände erwartet.

Ausserdem begründeten Rohstoffexperten der Commerzbank den Preisanstieg mit einem Medienbericht, wonach der führende Opec-Staat Saudi-Arabien an einem Ölpreis zwischen 80 und 100 Dollar interessiert sei. Begründet wurde der Wunsch nach einem höheren Ölpreis mit dem geplanten Börsengang des staatlichen Ölriesen Saudi Aramco. Ein steigender Ölpreis könnte die Einnahmen aus dem Börsengang von Saudi Aramco erhöhen.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete unterdessen mit Bezug auf mit der Sache vertraute Personen, dass die Opec-Allianz ihre Förderkürzung im März auf ein Rekordniveau ausgeweitet habe./tos/he