NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Mittwoch leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 61,10 US-Dollar. Das waren 19 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um zwölf Cent auf 55,33 Dollar.

Nach den jüngsten Kursverlusten haben sich die Ölpreise vorerst stabilisiert. Seit Beginn der Woche waren die Notierungen deutlich gefallen und hatten zeitweise den tiefsten Stand seit zwei Wochen erreicht. Im weiteren Handelsverlauf dürfte die Entwicklung der Ölreserven in den USA stärker in den Fokus rücken.

Am Vorabend hatte der Interessenverband American Petroleum Institute (API) bekannt gegeben, dass die amerikanischen Ölreserven in der vergangenen Woche um 5,95 Millionen Barrel gestiegen sind. Die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung stehen am Nachmittag auf dem Programm. Hier rechnen Analysten ebenfalls mit einem Zuwachs der Reserven an Rohöl, aber nur um 1,5 Millionen Barrel. Steigende Ölreserven sorgen in der Regel für sinkende Ölpreise.

Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies darüber hinaus auf wachsende Zweifel am Markt an einer Verständigung der in der sogenannten "Opec+" zusammengefassten Staaten. Die Mitglieder der Opec werden gemeinsam mit verbündeten Förderländern wie Russland Anfang Dezember über die Frage der Produktionskürzung beraten. Nach Einschätzung von Fritsch steht Russland einer stärkeren Produktionskürzung ablehnend gegenüber./jkr/bgf/mis