NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben sich am Dienstag kaum verändert. Die Aussicht auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum in China hatte am Morgen nur zeitweise etwas belastet. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 65,70 US-Dollar. Das war ein Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) verharrte bei 56,60 Dollar.

Am Morgen war bekannt geworden, dass Chinas politische Führung in diesem Jahr nur noch mit einem Wirtschaftswachstum in einer Spanne von 6,0 bis 6,5 Prozent rechnet - und damit mit dem schwächsten Wachstum seit fast 30 Jahren. Am Ölmarkt wird mit dem Abflauen der Konjunktur in China auch ein Rückgang der Nachfrage nach Rohöl befürchtet.

Ausserdem erklärten Analysten die sinkenden Ölpreise mit dem Ölangebot in dem Opec-Land Libyen, das kurzfristig deutlich steigen dürfte. "Das grösste Ölfeld in Libyen, El-Sharara, wird in den kommenden Tagen nach mehr als zweimonatiger Unterbrechung seine Produktion wieder aufnehmen", schrieben die Rohstoffexperten der Commerzbank.

Grundsätzlich werden die Ölpreise aber weiter durch eine geringere Fördermenge der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) gestützt. Diese ist bereits zu Beginn des Jahres in Kraft getreten und wird weitgehend umgesetzt. Unter anderem hat dies dazu geführt, dass der Preis für US-Öl seit Anfang Januar etwa 25 Prozent gestiegen ist./jsl/jha/