NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Dienstag ihre zeitweise deutlichen Gewinne nicht halten können. Gegen Abend gerieten die Preise schlagartig unter Druck, als bekannt wurde, dass US-Präsident Donald Trump seinen Sicherheitsberater John Bolton zum Rücktritt aufgefordert habe.

Bolton ist bekannt für seine äussert harte Haltung gegenüber Iran, mit dem die USA wegen dessen Atomprogramm über Kreuz liegen. Möglicherweise geht der Amtswechsel mit einer etwas weniger strengen Haltung der USA gegenüber dem Opec-Land einher.

Am Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 62,81 US-Dollar. Das waren noch 22 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank dagegen um neun Cent auf 57,76 Dollar. Am frühen Morgen hatten die Rohölpreise noch den höchsten Stand seit etwa sechs Wochen erreicht. Sie hatten etwa einen Dollar höher als am Abend notiert.

In dieser Woche blicken die Anleger am Rohölmarkt auch auf ein Treffen ranghoher Opec-Vertreter mit verbündeten Staaten. Das Komitee "JMMC" überprüft die Strategie des Verbunds "Opec+", zu dem neben den Opec-Ländern andere Förderländer wie Russland gehören. Der Verbund will mit Förderkürzungen die Ölpreise hoch halten. Das Komitee prüft die Einhaltung der Absprachen und gibt Empfehlungen ab./bgf/jsl