NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Mittwoch deutlich zugelegt. Am Markt wurden die steigenden Preise mit einem Rückgang der US-Ölreserven sowie einem geplanten Treffen wichtiger Förderländer erklärt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Juni kostete am Abend 72,68 US-Dollar. Das waren 1,11 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg um 1,20 Dollar auf 67,72 Dollar.

Die Rohölbestände in den USA sind überraschend gefallen. Sie sanken laut Daten des Energieministeriums vom Mittwoch in der vergangenen Woche um 1,07 Millionen Barrel auf 427,6 Millionen Barrel. Analysten hatten im Mittel dagegen einen Anstieg um 0,6 Millionen Barrel erwartet. Auch die Bestände an Benzin und Destillaten gingen zurück.

Fallende Reserven können ein Hinweis auf ein geringeres Angebot oder eine stärkere Nachfrage sein und stützen in der Regel die Ölpreise. Dass die US-Ölproduktion abermals auf ein Rekordhoch stieg, beeindruckte die Anleger vor diesem Hintergrund nicht.

Ausserdem rückt nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank ein im weiteren Wochenverlauf geplantes Treffen der Energieminister der Opec und Russlands stärker in den Fokus. Im saudi-arabischen Dschidda soll über die weitere Zusammenarbeit beraten werden. Trotz vergleichsweise hoher Ölpreise stehe ein Auslaufen der Produktionskürzungen nicht auf der Agenda, hiess es in einer Analyse der Commerzbank. Vielmehr gebe es Stimmen innerhalb der Opec, die auf eine nochmalige Verlängerung der Kürzungsvereinbarung drängten./tos /edh