ESSEN (awp international) - Der bisherige Chef der Stahlsparte von Thyssenkrupp , Andreas Goss, soll auch das mit dem Konkurrenten Tata geplante Gemeinschaftsunternehmen leiten. Das teilten beide Konzerne am Montag mit. Thyssenkrupp und Tata werden in den vierköpfigen Vorstand des Joint Ventures jeweils zwei Manager entsenden. Der bisherige Chef von Tata Steel Europe, Hans Fischer, soll demnach stellvertretender Vorstandsvorsitzender werden.

Die Stahlfusion mit dem Konkurrenten Tata gilt als ein Kernstück des geplanten Konzernumbaus von Thyssenkrupp. Der Gesamtkonzern soll in zwei selbstständige Gesellschaften aufgespalten werden. Dabei soll das traditionelle Werkstoffgeschäft von dem Industrie-Geschäft getrennt werden. Es geht auch darum, für Anleger wieder attraktiver zu werden. Thyssenkrupp war zuvor durch eine milliardenschwere Fehlinvestition in eine existenzbedrohende Krise gerutscht.

Das Gemeinschaftsunternehmen, an dem Thyssenkrupp und Tata jeweils 50 Prozent halten werden, muss noch von der Europäischen Kommission genehmigt werden. Die Brüsseler Wettbewerbshüter hatten Ende Oktober eine eingehende Prüfung des Vorhabens eingeleitet. Vor allem bei Stahlzulieferungen an die Automobilindustrie könne es zu Beeinträchtigungen des Wettbewerbs kommen, hiess es./hff/DP/fba