Zürich (awp) - Die Swiss Life legt im laufenden Jahr massiv an Gewicht zu. In den ersten neun Monaten kletterte das Prämienvolumen um beinahe einen Viertel auf 18,0 Milliarden Franken, wie die Versicherungsgruppe am Mittwoch bekanntgab. Das hatten Analysten im Vorfeld in etwa so erwartet. Der Treiber dazu war das Vorsorgegeschäft in der Schweiz.

Im sogenannten Kollektivlebengeschäft profitiert die Swiss Life nämlich davon, dass Kontrahent Axa zu Beginn des Jahres das Angebot der Vollversicherungen aus dem Sortiment gestrichen hat. Viele Axa-Kunden wechselten zur Swiss Life. Die Prämieneinnahmen von Unternehmenskunden zogen um über 50 Prozent an. Ein ähnliches Bild hatte sich bereits im ersten Halbjahr gezeigt.

Im gesamten Schweizer Geschäft nahmen die Prämieneinnahmen dadurch um 48 Prozent auf 11,6 Milliarden Franken zu. In den Auslandsmärkten Frankreich und Deutschland erwirtschaftete die Swiss Life in Lokalwährungen gerechnet mehr als vor Jahresfrist. Und im sehr volatilen Geschäft mit internationalen Kunden verzeichnete die Gruppe einen Prämienrückgang um 16 Prozent. Analysten gingen da von einem kleineren Minus aus.

Während das Wachstum im Schweizer Vorsorgegeschäft speziellen Umständen geschuldet und daher eine Momentaufnahme ist, will die Swiss Life langfristig vor allem mit Finanzberatungen oder in der Vermögensverwaltung für institutionelle Kunden zulegen. Da nimmt die Gruppe Gebühren ein und ist weniger stark von der Zinsentwicklung abhängig.

Die Gebühren beziehungsweise Fee-Erträge nahmen in den Monaten Januar bis September auch dank Übernahmen um 14 Prozent auf 1,32 Milliarden Franken zu. In Lokalwährungen wären sie gar um 17 Prozent gewachsen. Dabei flossen der Vermögensverwaltung vonseiten der Drittkunden (Pensionskassen, Banken etc.) Neugelder von netto 6,5 Milliarden zu. Das ist im Vergleich zum Vorjahr etwas mehr.

Die Swiss Life habe im Rahmen des Anfang Jahr gestarteten Unternehmensprogramms "Swiss Life 2021" ihre Stellung im Geschäft mit Vorsorge- und Anlagelösungen kontinuierlich gestärkt, wird Konzernchef Patrick Frost im Communiqué zitiert. Die Beratungs- und Dienstleistungsangebote seien auf eine grosse Nachfrage gestossen.

mk/rw