Presse: Siemens muss bei geplantem Gamesa-Kauf hart um Preis feilschen
Am 14. Februar 2016 um 17:33 Uhr
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MÜNCHEN/MADRID (dpa-AFX) - Siemens muss bei der möglichen Übernahme des Windanlagebauers Gamesa offenbar hart mit dessen Großaktionär Iberdrola verhandeln. Der spanische Energiekonzern stimme dem Verkauf zwar zu, verlangt aber für seinen 20-prozentigen Anteil mehr erhalten als Siemens bisher bezahlen will, berichtete die spanische Zeitung Expansion unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Der Windanlagenbauer Gamesa wird derzeit an der Börse mit knapp 4,4 Milliarden Euro bewertet.
Ende Januar hatte Gamesa Gespräche mit Siemens bestätigt. In der vergangenen Woche berichtete die Nachrichtagentur Bloomberg, dass die Transaktion so gut wie in trockenen Tüchern ist und die Offerte bald vorgelegt werden könnte. Experten halten einen möglichen Gamesa-Kauf aus Sicht von Siemens sinnvoll. Die Münchener sind bereits Weltmarktführer bei "Offshore"-Windkraft - also Anlagen auf hoher See. Mit Gamesa würde Siemens vor allem seine Stellung bei Windkraft an Land ("Onshore") ausbauen./zb
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).