Zürich (awp) - Der Machtkampf um die Kontrolle über den an der SIX kotierten Telemedizin-Anbieter SHL ist um eine Episode reicher. Die chinesischen SHL-Grossaktionäre erheben bei der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht Finma Beschwerde gegen die Suspendierung ihrer Stimmrechte, wie die Finma am Freitag mitteilte.

Die Übernahmekommission (UEK) hatte alle Stimmrechte der Gruppe suspendiert, weil sie nicht wie gefordert ein Pflichtangebot eingereicht hatte, trotz zweimaliger Fristverlängerung. Das Pflichtangebot war bereits im August 2017 verfügt worden. Und zwar sollten die chinesischen Investoren mindestens 8,70 Franken je SHL-Anteil bieten.

Die Suspendierung der Rechte möchte nun eine andere Aktionärsgruppe um die Nehama and Yoram Alroy Investment Ltd. nutzen, um die bisherigen VR-Mitglieder Yi He, Cailong Su, Xuewen Wu, Yuan-Hsun Lo, Yirong Qian sowie Hava Shechter aus dem Gremium zu kippen. Neu sollen dafür Elon Shalev, Erez Alroy, Yariv Alroy und Erez Nachtomy in den Verwaltungsrat gewählt werden.

AoGV am 18. Oktober

Die neu für die ausserordentliche Generalversammlung vom 18. Oktober zur Wahl vorgeschlagenen Personen stammen von der inzwischen nicht mehr im Unternehmen operativ tätigen Gründerfamilie Alroy sowie der mit ihr via Aktionärsbindungsvertrag verbundenen Familie Shalev.

Zur Gruppe der chinesischen Aktionäre wiederum gehören der Himalaya (Cayman Islands) TMT Fund, die Himalaya Asset Management Ltd., Xiang Xu, Kun Shen sowie Mengke Cai.

Erst diese Woche war ausserdem bekannt geworden, dass mit der GZ Asset Management ein weiterer Aktionär ein neues Mitglied für den Verwaltungsrat zur Wahl an der ausserordentlichen Generalversammlung stellt - sollte diese denn wie geplant durchgeführt werden können. Und zwar wird die GZ Asset Management Herrn Ziv Carthy vorschlagen.

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