JENA (dpa-AFX) - Jenoptik-Vorstandschef Stefan Traeger rechnet im kommenden Jahr mit dem Verkauf der Militärtechniksparte des Jenaer SDax-Konzerns. "Es gibt mehrere Interessenten aus verschiedenen Bereichen", sagte er am Dienstag bei der Vorlage der Geschäftszahlen für die ersten drei Quartale in Jena. Traeger erwartet, dass Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres mit konkreten Verkaufsverhandlungen begonnen werden kann. "Wir sind da eigentlich gut unterwegs." Jenoptik hatte den Verkauf der Sparte, die inzwischen unter dem Namen Vincorion firmiert, im vergangenen Jahr angekündigt.

In diesem Jahr hatten Rüstungsexportbeschränkungen der Bundesregierung größere Auswirkungen auf den Bereich, in dem unter anderem Teile für Panzer produziert werden. Der Umsatz der Militärtechniksparte lag von Januar bis Ende September bei 96,8 Millionen Euro und damit etwa ein Fünftel unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Im Oktober sei die Lieferung von Stromversorgungsaggregaten für das Flugabwehrraketensystem "Patriot" an die Vereinigten Arabischen Emirate jedoch genehmigt worden, so Traeger. Die Lieferung im Wert von etwa zehn Millionen Euro würde noch in diesem Jahr erfolgen. "Das ist für den Verkaufsprozess schon von Bedeutung", sagte der Vorstandsvorsitzende. Die Jenoptik-Sparte Vincorion, die Ende September über einen Auftragsbestand von rund 169 Millionen Euro verfügte, beschäftigte aktuell 812 Mitarbeiter./ro/DP/fba