"Mehr als 20 Prozent der Pipeline sind fertiggestellt", sagte Elena Burmistrova, die bei Gazprom den Export leitet, am Dienstag bei einer Gaskonferenz in Wien. Die 1200 Kilometer lange Röhre wird derzeit unter der Regie des russischen Konzerns gebaut. Sie soll ab 2020 russisches Erdgas über die Ostsee nach Deutschland und weiter nach Westeuropa liefern.

Auch der an der Finanzierung der Pipeline beteiligte Wiener Ölkonzern OMV sieht das Projekt trotz des politischen Drucks aus den USA auf Schiene. "Ich sehe keine Alternative zu Nord Stream 2", sagte der für das Raffineriegeschäft zuständige OMV-Vorstand Manfred Leitner am Rande der Gaskonferenz. Der Brief des US-Botschafters an die an dem Projekt beteiligten deutschen Unternehmen beeindrucke ihn daher nicht. "Das ist sogar gut", sagte Leitner. Dadurch würde nur die europäische Position und der Zusammenhalt in Deutschland gestärkt. Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, hatte den deutschen Firmen in einem Brief mit Sanktionen gedroht, wenn sie an ihrem Engagement an der Pipeline festhielten.

Neben den Österreichern sind die zum BASF-Konzern gehörende Wintershall sowie die E.ON-Abspaltung Uniper und andere europäische Energieunternehmen an der Finanzierung des rund zehn Milliarden Dollar teuren Projekts beteiligt. Die ausstehende Genehmigung für die Pipeline aus Dänemark erwartet der Manager im Sommer. Sollte die Route verlegt werden - etwa um Dänemark zu umgehen - werde man dennoch im Kostenrahmen bleiben, sagte Leitner.