PARIS (dpa-AFX) - Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire hat große Vorbehalte gegen die digitale Währung des Internetriesen Facebook. "Wir wollen nicht, dass Privatunternehmen die Möglichkeit haben, eine souveräne Währung zu schaffen", sagte Le Maire zum Auftakt des Treffens der Finanzminister der großen Industriestaaten (G7) am Mittwoch in Chantilly bei Paris. Le Maire betonte, dass es strenger Regelungen und Verpflichtungen bedürfe. Facebooks digitale Währung Libra erfülle die notwendigen Anforderungen derzeit nicht.

Die Finanzminister sehen sie mehrheitlich skeptisch. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) warnte bereits am Dienstag, die Herausgabe von Währungen gehöre nicht in die Hände eines Privatunternehmens. Der Euro müsse das einzige gesetzliche Zahlungsmittel im Euro-Raum bleiben. Auch US-Finanzminister Steven Mnuchin hatte sich kritisch zur geplanten Kryptowährung geäußert.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hatte im Juni die Einführung der eigenen Internet-Währung angekündigt. Mit stabilen Währungen wie US-Dollar oder Euro soll man sie ab 2020 kaufen können. Mit dieser virtuellen Währung könnten dann Einkäufe im Internet bezahlt werden. Außerdem richtet sie sich an Menschen, die über Ländergrenzen hinweg Geld überweisen wollen und dafür bislang hohe Gebühren zahlen.

Auf Einladung Le Maires werden die G7-Finanzminister bis Donnerstag in Chantilly zusammenkommen. Aus Deutschland nimmt neben Finanzminister Scholz Bundesbankchef Jens Weidmann teil./nau/DP/jha