HAMBURG (dpa-AFX) - Die Frauen- und Gleichstellungsministerinnen der Länder wollen diskriminierende Algorithmen von Internet-Suchmaschinen bekämpfen. Auf Antrag der Hamburger Senatorin Katharina Fegebank (Grüne) forderten sie am Freitag auf einer Konferenz in Deidesheim (Rheinland-Pfalz) die Bundesregierung auf, das Gender-Mainstreaming-Prinzip in den Strategien zur Digitalisierung und zur künstlichen Intelligenz konsequent anzuwenden, wie eine Sprecherin Fegebanks mitteilte.

Was die Ministerinnen stört, sind die Autovervollständigungen bei Suchanfragen. Tippt man bei Bing die Wörter "Frauen können" ein, so erscheinen als erste vier Vorschläge: "Frauen können.. sich nicht entscheiden ... kein Auto fahren ... nicht mit Technik ... mit Kind nicht Karriere machen". Bei Google taucht als erster Vorschlag immerhin "Frauen können alles" auf. Doch dann folgt zum Missfallen der Ministerinnen "Frauen können ... nicht mehr kochen ... keine Klimmzüge".

"Wir wollen nicht, dass die immer noch bestehende Ungleichheit und strukturelle Diskriminierung in der analogen Welt sich in der digitalen Welt fortsetzt oder verschärft", erklärte Fegebank. "Es geht darum, traditionelle und zum Teil diskriminierende Rollen- und Geschlechterbilder im Web aufzubrechen und Frauen einen gleichberechtigten Zugang zu der Gestaltung von Digitalisierung zu ermöglichen." Die Bundesregierung müsse überprüfen, ob den Algorithmen Diskriminierungsmechanismen zugrunde liegen und gegebenenfalls Regulierungsmöglichkeiten formulieren, hieß es./bsp/DP/zb