FRANKFURT (awp international) - Schwachen Konjunkturdaten setzen den Euro am Montag deutlich unter Druck. Im Tief fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0966 US-Dollar. Damit kostete sie gut einen halben Cent weniger als am Morgen. Mittlerweile hat sich der Euro aber wieder etwas gefangen und geht zu 1,0980 Dollar um.

Im Gegenzug ist der Franken als sicherer Hafen zum Wochenstart wieder stärker gesucht. Entsprechend kostet ein Euro aktuell 1,0887 Franken. Im Tief war er bis auf 1,0856 Franken gefallen. Der US-Dollar reagierte mit Abgaben bis auf 0,9892 Franken, hat mit zuletzt 0,9914 Franken aber die 0,99er-Grenze wieder klar überschritten.

Neue Wirtschaftszahlen aus der Eurozone sind sehr schwach und verstärkten bestehende Konjunktursorgen. Der Einkaufsmanagerindex, eine Unternehmensumfrage, fiel auf den tiefsten Stand seit mehr als sechs Jahren. Besonders enttäuschend fielen die Resultate für Deutschland aus. Die Zahlen liessen eine Rezession im Euroraum näher rücken, kommentiert Commerzbank-Experte Ralph Solveen.

Besonders kritisch wertet Solveen, dass die seit längerem bestehenden Probleme der Industrie jetzt auf den bisher stabilen Dienstleistungssektor übergreifen. Die robuste Binnennachfrage, von der der Dienstleistungssektor wesentlich abhängt, wurde von Fachleuten bisher immer als Argument gegen einen scharfen Wirtschaftseinbruch genannt.

Die EZB hatte ihre Geldpolitik vor eineinhalb Wochen abermals spürbar gelockert. Sie dürfte sich durch die neuen Daten bestätigt fühlen. Am Nachmittag wird sich EZB-Präsident Mario Draghi vor dem Europäischen Parlament äussern.

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