LONDON (dpa-AFX) - Die Ratingagentur Fitch erwägt eine Abstufung der Bonitätsnote der Deutschen Bank. Der Ausblick für das Rating wurde auf "negativ" von "stabil" gesenkt, wie Fitch am Donnerstagabend in London mitteilte. Das Rating blieb vorerst "BBB+". Dreifach-BBB Einstufungen liegen am unteren Ende des sogenannten Investment Grade, also eher risikoärmeren Anlagen. Unter BBB+ kommen noch BBB und BBB-.

Fitch begründete den negativen Ausblick mit dem Umsetzungsrisiken, mit den die Deutsche Bank im Zuge ihrer Restrukturierung konfrontiert sei. Sollte es Deutschlands größtem Geldhaus nicht gelingen, das Geschäftsmodell zu stärken, würde eine Abstufung der Bonitätsnote folgen.

Deutsche Bank-Chef Christian Sewing, den der Aufsichtsrat in einer Krisensitzung Anfang April zum Nachfolger von John Cryan befördert hatte, krempelt den Konzern derzeit um.

Wegen der Risiken durch den Umbau hatte Anfang Juni bereits die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) den Daumen für die Deutsche Bank gesenkt: Die Bonitätswächter hatten das langfristige Emittentenrating für die um eine Stufe von "A-" auf "BBB+" heruntergestuft. Ein schlechteres Rating kann die Finanzierungskosten für Unternehmen erhöhen./mis