Madrid (awp/awp/sda/reu) - Der spanische Ölkonzern Cepsa hat wegen der Kurseinbrüche an den Aktienmärkten seinen milliardenschweren Börsengang abgesagt. Die Bereitschaft der Investoren, Aktien zu zeichnen, habe im gegenwärtigen Marktumfeld erheblich abgenommen, begründete Cepsa am Montag die Entscheidung. Der Staatsfonds Mubadala aus Abu Dhabi, dem Cepsa gehört, hatte durch den Verkauf eines 25-prozentigen Anteils an dem Ölkonzern rund zwei Milliarden Euro einnehmen wollen. Es wäre der grösste Börsengang eines Ölkonzerns seit 2008 gewesen.

Sorgen um die Weltkonjunktur, die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China, der Haushaltsstreit zwischen Italien und der EU-Kommission sowie die Furcht vor einem ungeregelten Brexit haben die weltweiten Finanzmärkte in den vergangenen Wochen auf Talfahrt geschickt. Der Madrider Leitindex IBEX notiert auf einem Zwei-Jahres-Tief.

Vor Cepsa hatten bereits mehrere Schwergewichte ihre Börsenpläne wegen der fallenden Aktienmärkte auf die lange Bank geschoben. Dazu gehörten etwa der chinesische Musikstreamingdienst Tencent Music und der niederländische Autoleasing-Anbieter und Flottenmanager Leaseplan. In Deutschland sagte der Stuttgarter Spezial-Anlagenbauer Exyte seinen milliardenschweren Börsengang ab, nachdem sich das Unternehmen nicht mit seinen Preisvorstellungen durchsetzen konnte.