FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Donnerstag erneut gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future legt bis zum Mittag um 0,17 Prozent auf 170,62 Punkte zu. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf minus 0,32 Prozent. Auch an den meisten anderen Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach.

Händler erklärten die Kursgewinne an den Anleihemärkten mit der anhaltenden Ungewissheit über den Fortgang des amerikanisch-chinesischen Handelskonflikts. Hinzu traten schwache Wirtschaftsdaten aus China. Die Zahlen deuten auf eine weitere konjunkturelle Abschwächung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hin.

Die deutsche Wirtschaft hat unterdessen eine technische Rezession knapp vermieden. Nach einer Schrumpfung im zweiten Quartal wuchs die größte Volkswirtschaft der Eurozone im dritten Vierteljahr leicht. "Trotzdem sollte man auf dem Teppich bleiben", warnt Chefvolkswirt Jörg Krämer von der Commerzbank.

So habe die seit Jahren zu beobachtende Erosion der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands begonnen, sich negativ in den harten Daten niederzuschlagen. Zudem bleibe die Unsicherheit über die Zukunft des Welthandels selbst dann hoch, wenn sich die Präsidenten Trump und Xi auf einen Handelsvertrag einigen.

In den USA werden am Nachmittag noch Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und Daten zu den Einfuhrpreisen veröffentlicht. Gewöhnlich sorgen die Daten aber nicht für heftige Kursausschläge./jsl/jkr/zb