RIAD (dpa-AFX) - Fast ein Jahr nach dem Beginn der Katar-Krise wollen die USA ihren Verbündeten Saudi-Arabien einem Zeitungsbericht zufolge zu einem Ende der Blockade drängen. Der neue US-Außenminister Mike Pompeo habe seinem saudi-arabischen Kollegen Adel al-Dschubair am Samstag bei seinem Antrittsbesuch in Riad gesagt, der Streit müsse enden, berichtete die "New York Times". Sie berief sich dabei auf Informationen eines Mitarbeiters von Pompeo. Die Forderung habe er auch gegenüber Kronprinz Mohammed bin Salman bei einem Abendessen wiederholt.

Bei einer Pressekonferenz mit al-Dschubair am Sonntag in Riad sagte Pompeo: "Die Einheit des Golfes ist notwendig. Das müssen wir erreichen."

Der saudische Thronfolger gilt als Drahtzieher bei der Isolation seines Golfnachbarn. Anfang Juni vergangenen Jahres hatte Riad zusammen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Bahrain und Ägypten seine diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen, die Grenze geschlossen sowie den Flug- und Güterverkehr größtenteils gestoppt. Das Bündnis warf Katar offiziell Terrorfinanzierung vor. Beobachter sahen die Blockade aber vor allem als Versuch, das relativ eigenständige Katar außenpolitisch auf Linie zu bringen. So unterhält der kleine Staat Verbindungen zum saudischen Erzfeind Iran.

Das durch seine Gasvorkommen reich gewordene Emirat trotzte der Blockade durch neue Handelsbündnisse beispielsweise mit der Türkei. Aus Sicht der Regierung Trump behindert der Streit den Kampf gegen den Terror in der Region. Dieser hat für die USA aber Priorität. Zudem sind auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Al Udaid in Katar etwa 11 000 amerikanische Militärangehörige stationiert./scb/DP/he