PARIS (dpa-AFX) - Die jüngst beschlossene Kürzung der Erdölproduktion durch das Kartell Opec wird nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur IEA den weltweiten Rohölmarkt nicht ins Gleichgewicht bringen. Trotz der Förderkürzung werde der Ölmarkt im kommenden Jahr ein überschüssiges Angebot aufweisen, teilte die IEA am Donnerstag in Paris mit. Das Ölangebot außerhalb der Opec wachse schneller als die Nachfrage, heißt es zu Begründung.

Die Opec hatte sich zusammen mit verbündeten Förderstaaten, darunter Russland, am vergangenen Freitag auf eine zusätzliche Reduzierung ihrer Förderung geeinigt. Zusammen mit einer früheren Kürzung soll sich die Reduzierung auf insgesamt 2,1 Millionen Barrel pro Tag belaufen. Selbst wenn diese Kürzung vollständig umgesetzt würde, bestehe noch ein Überangebot, meint die IEA.

Die zusätzliche Kürzung vom vergangenen Freitag veranschlagt die IEA auf 532 000 Barrel je Tag. Die Wirksamkeit der Kürzungsvereinbarung hänge von der Bereitschaft der beteiligten Länder ab, diese vollständig einzuhalten, merkt die IEA an. An diesem Willen gibt es unter Fachleuten jedoch erhebliche Zweifel. Vor allem Irak, aber auch Russland haben in der Vergangenheit regelmäßig mehr produziert, als ihnen gemäß Vereinbarung eigentlich zu stünde./bgf/jsl/jha/