London (awp/sda/reu) - Nach dem Rekordverlust von BP wehren sich die Aktionäre gegen die vorgesehene Gehaltserhöhung von 20 Prozent für Konzernchef Bob Dudley. Auf der Hauptversammlung am Donnerstag stimmten mehr als 59 Prozent der Anteilseigner gegen Pläne, Dudley 20 Millionen Dollar für 2015 zu zahlen.

Die Abstimmung ist zwar nicht bindend, steht aber im deutlichen Kontrast zu den Zustimmungsquoten von bis zu 90 Prozent früherer Jahre. "Das ist ein bedeutendes Ergebnis", sagte ein Vertreter der Kirche von England, die Aktien an BP hält. Die Leiterin des zuständigen BP-Komitees, Ann Dowling, kündigte eine Überprüfung der Vergütungspolitik an.

Der britische Konzern leidet unter der Branchenkrise infolge des Ölpreisverfalls. Im vergangenen Jahr häufte er mit einem Minus von 6,5 Milliarden Dollar den grössten Verlust seiner Firmengeschichte an. Im Zuge dessen strich das Management mehr als 5000 Stellen. Selbst 2010, als der Konzern erste Belastungen aus der verheerenden Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko verbuchte, war das Jahresergebnis nicht so schlecht.