Presse: Apple will deutsche Modem-Sparte von Intel kaufen
Am 12. Juni 2019 um 11:36 Uhr
Teilen
CUPERTINO/MÜNCHEN (awp international) - Apple steht laut einem Bericht des Technologie-Blogs "The Information" in Gesprächen mit Intel über einen Kauf der deutschen Modem-Sparte des Chip-Konzerns. Intel hatte vor Jahren das Geschäft des deutschen Prozessorherstellers Infineon und in dem Zuge auch über tausend Mitarbeiter im Grossraum München übernommen. Der Kauf könne auch Patente und Produkte umfassen, heisst es unter Berufung auf eine mit den Gesprächen vertraute Person. Demnach sei aber auch ein Scheitern der Verhandlungen noch möglich. Eine Bestätigung von Apple gab es nicht.
Intel hatte zuletzt angekündigt, sich aus dem Geschäft mit 5G-Modems für Smartphones zurückzuziehen. Die Ankündigung folgte nur Stunden nachdem Apple als grösster Kunde nach Jahren eine Einigung mit dem Intel-Konkurrenten Qualcomm bekannt gegeben und eine mehrjährige Kaufvereinbarung geschlossen hatte. Man habe externe Berater konsultiert, um die strategischen Optionen für das Geschäft mit drahtlosen 5G-Modems zu analysieren", teilte Intel auf Anfrage mit. Das Geschäft sei auf grosses Interesse gestossen.
Wiederholt hatte Apple die von Intel gelieferten Modem-Chips für das iPhone als nicht genügend leistungsfähig kritisiert und auch Ambitionen verfolgt, selbst in die Modem-Produktion einzusteigen. Laut "The Information" warb das Unternehmen erst kürzlich in San Diego, einem Hotspot für Fachleute in der Sparte, um Mitarbeiter. Rund 1200 Stellen sollen demnach in den nächsten drei Jahren besetzt werden. Dennoch sei ein Modem aus Apple-Herstellung nächstens ab 2025 zu erwarten, schätzt "The Information". Eine Übernahme von Intels Modem-Sparte in Deutschland könne allerdings helfen, die Entwicklung zu beschleunigen./gri/DP/mis
Apple Inc. ist auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Computer-Hardware und Musikträgern spezialisiert. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien und Dienstleistungen: - Telefonprodukte (52,1%): Marke iPhone; - Peripheriegeräte (10,5%): Bildschirme, Speichersysteme, Drucker, Videokameras, Speicherkarten, Server, Switches, etc; - Computer (10,2%): Laptops (Marken MacBook, MacBook Air und MacBook Pro) und PCs (iMac, Mac mini, Mac Pro und Xserve); - Musikunterstützung (7,4%): Musiklesegeräte iPod und iPad und Zubehör; - Sonstige (19,8%): Software, Wartungsdienste und Internetzugangsdienste usw. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Amerika (42,4%), China/Hongkong/Taiwan (18,9%), Japan (6,3%), Asien/Pazifik (7,7%) und Europa/Indien/Naher Osten/Afrika (24,7%).