Inexio könnte bei einem Verkauf mit mehr als einer Milliarde Euro bewertet werden, Deutsche Glasfaser mit 1,5 bis zwei Milliarden Euro, wie mehrere mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Infrastruktur-Investoren wie EQT, Macquarie, Allianz, Global Infrastructure Partners, DWS, Antin und Infravia dürften als mögliche Bieter angesprochen werden, sowie Telekomanbieter wie United Internet. Ein Käufer könnte durch die Fusion der beiden Netzbetreiber auf dem zersplitterten deutschen Glasfaser-Markt möglicherweise einen Wettbewerber zur dominierenden Deutschen Telekom schaffen.

Inexio betreibt nach eigenen Angaben ein Glasfasernetz mit mehr als 8000 Kilometern Länge. Die Mehrheit an dem Unternehmen hält der Finanzinvestor Warburg Pincus, der 2016 eingestiegen war und dabei Inexio mit 250 Millionen Euro bewertete. Die Deutsche Beteiligungs-AG hält einen Minderheitsanteil. Inexio peilt in diesem Jahr ein Betriebsergebnis (Ebitda) von rund 50 Millionen Euro an und soll in den nächsten Monaten auf den Markt kommen.

Deutsche Glasfaser befindet sich mehrheitlich im Besitz des Finanzinvestors KKR. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben rund 500.000 Haushalte an sein Netz angeschlossen und will 1,8 Milliarden Euro investieren, um diese Zahl zu verdoppeln. Deutsche Glasfaser bereite derzeit einen Verkauf vor, der Verkaufsprozess könnte Ende 2019 oder Anfang 2020 starten, sagten Insider.

Die Investmentbanken Rothschild und Evercore kümmerten sich um den Inexio-Verkauf, Morgan Stanley um Deutsche Glasfaser, sagten Insider. Die Unternehmen und ihre Berater lehnten eine Stellungnahme ab oder waren zunächst nicht zu erreichen.