(Reuters) - Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch bei einem Gespräch mit ausländischen Journalisten seine Sicht zur Vorgeschichte des Ukraine-Kriegs dargelegt.

Es folgen wichtige Ereignisse aus dieser Zeit mit einem Schwerpunkt auf dem Jahr 2014.

2010

Der prorussische Kandidat Viktor Janukowitsch gewinnt die Stichwahl zur Präsidentenwahl. Russland und die Ukraine schließen einen Vertrag über russische Gaslieferungen, im Gegenzug wird der Pachtvertrag mit der russischen Marine für den Hafen auf der Krim verlängert. Zugleich nimmt Janukowitsch Verhandlungen mit der EU über ein Handels- und Assoziierungsabkommen auf.

2013

Im November setzt die Regierung überraschend die Gespräche mit der EU aus und entscheidet sich für die Wiederbelebung der Wirtschaftsbeziehungen mit Russland. Dies löst Massenproteste aus.

2014

Anfang des Jahres schlagen die Proteste in Gewalt um, Dutzende Demonstranten werden getötet. Die Opposition fordert den Rücktritt Janukowitschs. Das Innenministerium, die Polizei, die Armee und der Geheimdienst unterstützen sie.

Im Februar stimmt das Parlament für die Amtsenthebung des Präsidenten und eine Neuwahl. Janukowitsch flieht aus der Ukraine und wird vom Parlament für abgesetzt erklärt.

Kurz darauf besetzen bewaffnete Männer das Regionalparlament auf der Krim und hissen die russische Flagge. Die Regierung in Moskau erklärt nach einer Volksabstimmung im März die Halbinsel für annektiert.

Im April erklären prorussische Separatisten im Donbass im Osten der Ukraine ihre Unabhängigkeit. Es brechen Kämpfe zwischen den von Russland unterstützten Separatisten und der ukrainischen Armee aus.

Im Mai wird der prowestliche Geschäftsmann Petro Poroschenko zum Präsidenten gewählt.

Im September einigen sich die Ukraine, Russland, die Separatisten und die OSZE auf eine Waffenruhe.

2015

Aus der Einigung geht das Minsker Abkommen hervor. Es sichert der Ukraine die Kontrolle über das Gebiet innerhalb ihrer Staatsgrenzen zu.

2017

Poroschenko schließt ein Assoziierungsabkommen mit der EU ab.

2019

Bei der Präsidentenwahl im April gewinnt Wolodymyr Selenskyj. Er verspricht unter anderem, den Konflikt im Osten des Landes zu beenden.

2021

Im Frühjahr zieht Russland Truppen nahe der Grenze zusammen. Die Regierung in Moskau bezeichnet dies als Manöver.

Im Dezember legt Russland Forderungen vor, darunter eine Garantie, dass die Nato jede militärische Aktivität in Osteuropa und der Ukraine aufgeben wird. Die Nato bietet Gespräche an.

2022

Am 21. Februar erklärt Putin, die Ukraine sei ein Bestandteil der russischen Geschichte, habe nie eine echte Staatlichkeit gehabt, werde vom Ausland gesteuert und habe ein Marionettenregime. Russland erkennt die abtrünnigen Gebiete in der Ostukraine als unabhängig an und schickt Truppen dorthin. Der Westen verhängt weitere Wirtschaftssanktionen gegen Russland.

Am 24. Februar erklärt Putin den Beginn der von ihm so bezeichneten "militärischen Spezialoperation" in der Ukraine - einen umfassenden Angriff am Boden, aus der Luft und vom Schwarzen Meer aus.

(Zusammengestellt vom Reuters-Büro Berlin. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)