EZB-Rat Knot: Zinsanhebung nach Juli 'allenfalls eine Möglichkeit'

FRANKFURT - Die Stimmen in der Europäischen Zentralbank (EZB), die sich vehement für mehr als eine weitere Zinsanhebung aussprechen, scheinen leiser zu werden. Am Dienstag plädierte der für eine besonders straffe geldpolitische Haltung bekannte niederländische Notenbankchef Klaas Knot zwar unverändert für eine Zinserhöhung auf der nächsten EZB-Sitzung in der kommenden Woche. Darüber hinaus äußerte er sich aber wesentlich vorsichtiger.

USA: Umsätze im Einzelhandel steigen nur leicht

WASHINGTON - Der US-Einzelhandel hat seine Umsätze im Juni nur leicht steigern können. Die Erlöse seien zum Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen, teilte das Handelsministerium am Dienstag in Washington mit. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 0,5 Prozent gerechnet. Allerdings ist die Umsatzentwicklung im Vormonat nach neuen Daten etwas besser ausgefallen als bisher bekannt.

USA: Industrie produziert erneut weniger

WASHINGTON - Die US-Industrie hat auch im Juni weniger produziert. Gegenüber dem Vormonat sank die Gesamtherstellung um 0,5 Prozent, wie die US-Zentralbank Fed am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet. Bereits im Mai war die Herstellung gefallen.

USA: NAHB-Immobilienindex steigt auf den höchsten Stand seit Juni 2022

WASHINGTON - Die Stimmung auf dem US-Häusermarkt hat sich im Juli etwas weiter verbessert. Der NAHB-Hausmarktindex stieg um einen Punkt auf 56 Zähler, wie die National Association of Home Builders (NAHB) am Dienstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten dies im Schnitt erwartet. Es ist bereits der siebte Anstieg in Folge und der höchste Stand seit Juni 2022.

Pauschalreisen und Flugtickets deutlich teurer

WIESBADEN - Pauschalreisen und Flugtickets sind für die Verbraucher im ersten Halbjahr 2023 deutlich teurer geworden. Das Statistische Bundesamt registrierte bei internationalen Flügen einen Preisaufschlag von 24,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der teils noch von Corona-Reisebeschränkungen geprägt war. Pauschalreisen wurden laut Mitteilung des Amts vom Dienstag durchschnittlich 10,2 Prozent teurer und lagen damit ebenfalls deutlich über der allgemeinen Preisentwicklung von 7,4 Prozent für den genannten Zeitraum.

ROUNDUP 2: Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen sinkt weiter

WIESBADEN - Beim Neubau von Wohnungen in Deutschland geht es weiter abwärts, eine Trendumkehr zeichnet sich nicht ab. Im Mai sind abermals deutlich weniger neue Wohnungen genehmigt worden als ein Jahr zuvor. 23 500 Einheiten bedeuteten ein Minus von 25,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag berichtete. Als Gründe nannten die Statistiker die weiterhin steigenden Baukosten sowie ungünstigere Finanzierungsbedingungen.

13 000 Euro weniger: Jahresbrutto im Osten geringer als im Westen

BERLIN - Arbeitnehmer in Ostdeutschland verdienen pro Jahr im Schnitt 13 000 Euro weniger als Kollegen im Westen - und die Lücke wächst. Dies geht aus Zahlen der Statistischen Bundesamts hervor, die die Linksfraktion im Bundestag abgefragt hat. Darüber berichtete zuerst das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Zahlen liegen der Deutschen Presse-Agentur vor.

Euro-Befürworter als Chef von Bulgariens Nationalbank wiedergewählt

SOFIA - Der Gouverneur der bulgarischen Nationalbank BNB und Euro-Befürworter, Dimitar Radew, ist vom Parlament in Sofia für weitere sechs Jahre in seinem Amt bestätigt worden. Radew setzt sich für einen von der neuen prowestlichen Regierung angestrebten Beitritt Bulgariens zur Euro-Zone 2025 ein. Für Radew stimmten am Dienstag 155 Volksvertreter des Regierungslagers. Lediglich 39 Stimmen erhielt der Kandidat der nationalistischen und prorussischen Partei Wasraschdane (Wiedergeburt), Ljubomir Hristow. Er ist gegen eine baldige Einführung des Euro, da das nach der Wirtschaftsleistung pro Kopf der Bevölkerung ärmste EU-Land noch nicht dafür vorbereitet sei.

GESAMT-ROUNDUP/Nach Attacke auf Krim-Brücke: Russland greift Hafenstädte an

ODESSA/MOSKAU/NEW YORK - Nach einer Attacke auf die strategisch wichtige Brücke zur Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat Russland zum Gegenschlag ausgeholt: Im Süden der Ukraine griff die russische Armee am Dienstag in mehreren Wellen die Hafenstädte Odessa und Mykolajiw an. Nach ukrainischen Angaben wurden annähernd 30 Marschflugkörper und Drohnen abgewehrt. Aus Moskau hieß es, Ziel sei unter anderem eine Werft für ferngesteuerte Kampfboote gewesen. Russland beschuldigt die Ukraine, mit solchen Booten am Montag die Brücke zur Krim angriffen und beschädigt zu haben. Russland hält die ukrainische Halbinsel seit fast zehn Jahren völkerrechtswidrig besetzt.

G20-Ministertreffen wegen Ukrainekrieg ohne gemeinsame Erklärung

NEU DELHI - Bei ihrem Treffen in Indien haben sich die Finanzminister der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) wegen des Ukraine-Kriegs nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung verständigen können. Stattdessen wollte das Vorsitzland Indien wie schon bei früheren G20-Ministertreffen in diesem Jahr eine eigene Zusammenfassung der Beratungen veröffentlichen, wie die indische Finanzministerin Nirmala Sitharaman zum Abschluss des zweitägigen Treffens in Gandhinagar im Bundesstaat Gujarat am Dienstag sagte. "Wir haben immer noch keine gemeinsame Sprache beim Russland-Ukraine-Krieg gefunden." Zuletzt war neben Russland auch China gegen eine Verurteilung des russischen Angriffskriegs in einer solchen Erklärung gewesen. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) war bei dem Treffen nicht dabei.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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