Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung hat sich besorgt geäußert angesichts zunehmender Repressalien auch gegen ausländische Journalisten in Russland.

Das Auswärtige Amt habe seine Reisewarnung für Russland unlängst erst verschärft und rate nun "dringend" von einer Einreise ab, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag in Berlin. Diese Empfehlung gelte auch für deutsche Journalisten. Jeder sollte prüfen, ob eine Anwesenheit "zwingend erforderlich" sei.

Spätestens seit dem Fall des US-Journalisten Evan Gershkovich vom "Wall Street Journal" wisse man, dass von dem willkürlichen Vorgehen der russischen Behörden gegen Oppositionelle und Journalisten nun auch ausländische Personen betroffen sein könnten, sagte der Sprecher. Gershkovich steht in Jekaterinenburg wegen des Vorwurfs der Spionage vor Gericht. Der 32-jährige Reporter ist seit fast 16 Monaten inhaftiert.

Präsident Wladimir Putin hat erklärt, Russland sei offen für einen Gefangenenaustausch mit den USA, dazu gebe es bereits Kontakte. Ob dabei auch der in Deutschland inhaftierte "Tiergartenmörder" Wadim Krassikow eine Rolle spielen könnte, dazu wollte ein deutscher Regierungssprecher am Freitag keine Auskunft geben.

(Bericht von Alexander Ratz; Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an berlin.newsroom@tr.com)