Der Pfund Sterling ist am Dienstag gefallen, nachdem Daten gezeigt haben, dass sich das Wachstum der regulären Löhne und Gehälter britischer Arbeitnehmer von einem früheren Rekordhoch verlangsamt hat und auch die Zahl der offenen Stellen zurückgegangen ist. Ein schwächerer Arbeitsmarkt erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank of England (BoE) die Zinsen unverändert lässt.

Das Pfund Sterling fiel gegenüber dem Dollar um 0,4% auf $1,2169 und bewegte sich damit auf ein Wochentief zu, das am vergangenen Freitag erreicht worden war.

Gegenüber dem Euro fiel es um 0,4% auf 86,75 Pence und lag damit knapp unter dem am Montag erreichten Tiefststand von fast zwei Wochen.

Ein Zeichen dafür, dass der Arbeitsmarkt an Schwung verliert, ist der Rückgang der offenen Stellen. Der britische Durchschnittsverdienst (ohne Boni) lag in den drei Monaten bis August um 7,8% höher als ein Jahr zuvor, nach aufwärts revidierten 7,9% in den drei Monaten bis Juli, was den ersten Rückgang seit Januar darstellt.

Die Veröffentlichung einiger Arbeitsmarktdaten, einschließlich der Arbeitslosenquote, wurde auf die nächste Woche verschoben.

Die BoE behält den Arbeitsmarkt - insbesondere die Einkommenszahlen - genau im Auge, um abzuschätzen, ob sie die Zinssätze wieder anheben muss, nachdem sie sich im September nach 14 Zinserhöhungen in Folge dafür entschieden hat, sie auf Eis zu legen.

"Das Pfund Sterling hat heute Morgen starke Verluste erlitten, nachdem die jährlichen Einkommensdaten veröffentlicht wurden, bei denen das Lohnwachstum zum ersten Mal seit Oktober 2021 die Inflation übertraf", sagte Joshua Mahony, Chefmarktanalyst bei Scope Markets.

"Die BoE ist zweifellos besorgt über den Anstieg der Löhne und Gehälter in den letzten Monaten, aber der heutige Rückgang verringert die Bedenken, dass wir in naher Zukunft eine weitere Zinserhöhung erleben könnten.

Die Analysten von Nomura sagten, die schwächeren Arbeitsmarktdaten könnten dem geldpolitischen Ausschuss helfen, die Richtung der Zinserhöhung zu bestimmen. Nomura teilte den Anlegern in einer Notiz mit, dass sie die erste Zinssenkung ab dem dritten Quartal nächsten Jahres erwarten, während sie auf der Grundlage der jüngsten Daten glauben, dass der Zinserhöhungszyklus vorbei ist.

Die Geldmärkte sehen nun eine 77%ige Chance, dass die BoE die Zinsen auf ihrer nächsten Sitzung im November unverändert lässt.

Eine weitere wichtige makroökonomische Veröffentlichung in dieser Woche ist der britische Verbraucherpreisindex (CPI), der am Mittwoch veröffentlicht wird.