Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den europäischen und globalen Märkten von Ankur Banerjee

Die japanische Währung brauchte am Mittwoch eine neue und schärfere Interventionswarnung aus Tokio, um sich von ihrem Einjahrestief zu erholen, nachdem die geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbank die Yen-Falken nicht begeistern konnten.

Masato Kanda, Japans oberster Währungsdiplomat, sagte, die Behörden stünden "in Bereitschaft", um auf die jüngsten "einseitigen, starken" Kursverluste des Yen zu reagieren, und verschärfte damit die Rhetorik in Bezug auf Yen-Kaufinterventionen - etwas, worauf der Markt in den letzten Monaten gewartet hat.

Während Europa aufwacht, ist der Yen nicht mehr weit von dem in dieser Woche erreichten Einjahrestief von 151,74 und dem im vergangenen Jahr erreichten Dreijahrzehntestief von 151,94 entfernt, das damals eine Intervention Tokios auslöste.

Der breite Ausverkauf des Yen am Dienstag erfolgte einen Tag, nachdem die BOJ ihre Renditehöchstgrenze von 1% für die 10-jährige Anleihe verwässert hatte. Während Ökonomen dies als eindeutiges Zeichen dafür werteten, dass die Tage der Obergrenze gezählt sind, sahen die Märkte dies als unzureichend an, um die große Zinslücke zu schließen, die die Währung unter Druck gesetzt hat.

Wie hat also der japanische Anleihemarkt reagiert? Die 10-jährige Rendite stieg auf 0,970% und damit auf ein Niveau, das zuletzt im Mai 2013 erreicht worden war, was die BOJ dazu veranlasste, eine Notfall-Anleihekaufoperation anzukündigen, um den Marsch aufzuhalten. Zuletzt lag sie bei 0,965%.

Wie stark die BOJ die sogenannte 1%-Referenz verteidigt, wird die Schlüsselfrage sein, die sich die Händler in den kommenden Tagen stellen werden.

In der Zwischenzeit verlagert sich der Fokus der Zentralbanken auf die Vereinigten Staaten. Es wird allgemein erwartet, dass die Fed bei den Zinssätzen untätig bleiben wird, obwohl die Kommentare von Jerome Powell erneut im Mittelpunkt stehen werden, da die Anleger jedes Wort analysieren, um die Richtung der Zinssätze zu bestimmen.

Die Märkte haben eine 29%ige Chance auf eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Dezember und eine 35%ige Chance auf eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Januar eingepreist, wie das CME FedWatch-Tool zeigt, wobei die Händler darauf setzen, dass die Fed und Powell eine weitere Zinserhöhung auf dem Tisch halten werden.

Da in Europa nur wenig auf dem Wirtschaftskalender steht, werden sich die Anleger wohl weiterhin auf die Fed und den Yen konzentrieren. Die Futures deuten darauf hin, dass die europäischen Aktienmärkte höher eröffnen werden.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Mittwoch beeinflussen könnten:

Wirtschaftliche Ereignisse: UK S&P Oct PMI und UK Nationwide Hauspreise für Oktober

Gewinne: GSK