FRANKFURT (dpa-AFX) - Steigende Wahlchancen für US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump haben den Eurokurs zum Dollar nach oben getrieben. Die europäische Gemeinschaftswährung stieg am Dienstagnachmittag auf 1,1045 US-Dollar. Im frühen Handel hatte der Euro zeitweise nur 1,0960 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1025 (Montag: 1,0946) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9070 (0,9136) Euro.

"Steigende Wahlchancen für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump haben den US-Dollar zu allen Währungen unter Druck gebracht", sagte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. Zum ersten Mal seit Mai liegt Donald Trump in einer Umfrage des Senders "ABC" und der "Washington Post" vor Hillary Clinton.

"Die US-Wahl ist der entscheidende Treiber am Devisenmarkt", sagte Leuchtmann. Was Trump nach einer Wahl zum Präsidenten machen werde, scheine kaum vorhersehbar. Die an den Märkten bereits weitgehend eingepreiste Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank im Dezember könnte dann ausfallen. Nach einem Wahlsieg von Trump dürfte auch die Unabhängigkeit der US-Notenbank grundsätzlich in Frage gestellt werden.

Besonders deutlich litt jedoch der mexikanische Peso unter den gestiegenen Wahlchancen von Trump. Er geriet zu allen Währungen deutlich unter Druck. Für den Fall eines Wahlsiegs hat Trump mit der Aufkündigung des nordamerikanischen Handelsabkommens Nafta und dem Bau einer Mauer zu Mexiko gedroht. Der Peso reagiert besonders deutlich auf sich verändernde Wahlchancen von Trump und wird daher von Analysten als "Trump-o-meter" bezeichnet.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90173 (0,90050) britische Pfund , 115,57 (114,97) japanische Yen und 1,0823 (1,0820) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1288,45 (1272,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 36 890,00 (36 770,00) Euro./jsl/tos/he