BERLIN (dpa-AFX) - Der Koordinator der Bundesregierung für die transatlantischen Beziehungen, Peter Beyer, hat sich enttäuscht vom Nahost-Plan des US-Präsidenten Donald Trump gezeigt. "Ein großer, umsetzbarer Wurf ist Donald Trumps Plan (...) sicher nicht", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Für einen dauerhaften Frieden müssten die legitimen Interessen beider Seiten berücksichtigt werden. Beyer monierte unter anderem die Widersprüche in der Hauptstadt-Frage, die Verwirrung stifteten. Trump hatte Jerusalem einerseits als unteilbare Hauptstadt Israels bezeichnet, gleichzeitig den Palästinensern aber eine Hauptstadt in Ost-Jerusalem zugestanden.

"Ich bin enttäuscht vom groß angekündigten Jahrhundert-Deal", sagte der Transatlantik-Koordinator. "Wo versteckt sich dieser bei den vom US-Präsidenten vorgestellten Details?" Zuvor hatte bereits Außenminister Heiko Maas (SPD) erklärt, der Nahost-Plan werfe Fragen auf.

Trump hatte seinen Plan am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Washington gemeinsam mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vorgestellt. Darin stellt er den Palästinensern einen eigenen Staat in Aussicht - allerdings unter erheblichen Zugeständnissen. Die Palästinenserführung hatte den Plan bereits vor der Vorstellung als Verstoß gegen UN-Resolutionen und geltendes Völkerrecht zurückgewiesen. Sie wirft Trump vor, in dem Konflikt einseitig Partei für Israel zu ergreifen und boykottierte deshalb die Zusammenarbeit./mfi/DP/zb