Im Jahresschnitt gingen rund 44,8 Millionen Personen in Deutschland einer Arbeit nach. Das waren 562.000 Personen oder 1,3 Prozent mehr als 2017, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. "Eine gesteigerte Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung sowie die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte glichen negative demografische Effekte aus, so dass 2018 die höchste Zahl an Erwerbstätigen seit der Wiedervereinigung im Jahr 1991 erreicht wurde", hieß es. "Insgesamt setzte sich der nun seit 13 Jahren anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit fort."

Experten gehen davon aus, dass dies auch im gerade begonnen Jahr so bleiben wird, wenn auch mit geringerer Dynamik. Das Münchner Ifo-Institut sagt voraus, dass die Zahl der Erwerbstätigen um knapp 400.000 auf gut 45,2 Millionen zunehmen wird - auch wenn das Wirtschaftswachstum nicht mehr ganz so stark ausfallen dürfte. Die Ifo-Forscher rechnen für 2019 nur noch mit einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 1,1 Prozent, nachdem es 2018 noch zu rund 1,5 Prozent gereicht haben dürfte. 2016 und 2017 lag die Wachstumsrate bei jeweils 2,2 Prozent. "Hartnäckige Konjunkturrisiken wie ein Brexit ohne Austrittsabkommen oder eine Anhebung der US-Zölle auf europäische Automobile ziehen die Erwartungen nach unten", sagte auch KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. "Solange sich aber die akutesten Risiken in den nächsten Monaten nicht materialisieren, dürfte die deutsche Wirtschaft dank einer starken Binnennachfrage mit einem ordentlichen Tempo weiter wachsen."

Besonders die Dienstleister schufen im vergangenen Jahr neue Jobs: Hier gab es 384.000 Erwerbstätige mehr als ein Jahr zuvor, wovon etwa die Hälfte auf den Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit entfiel. In der Industrie gab es eine Zunahme um 139.000, im Baugewerbe um 37.000 und in der Landwirtschaft von 2000. Während erstmals mehr als 40 Millionen Arbeitnehmer gezählt wurden, nahm die Zahl der Selbstständigen um 76.000 ab.