FRANKFURT (awp international) - Der US-Dollar hat am Freitag zum Euro weiter abgegeben und den tiefsten Stand seit vier Monaten markiert. Der Euro stieg gegenüber dem Dollar denn auch auf 1,1030 und damit auf einen Kurs, wie man ihn zuletzt im August gesehen hatte.

Gegenüber dem Franken fiel der Greenback sogar auf einen mehrjährigen Tiefstkurs: Seit 2015 hatte er nicht mehr so tief notiert. Zuletzt notierte er bei 0,8536 Franken allerdings wieder etwas über dem Tagestief von 0,8529.

Derweil wird der Euro mit 0,9414 Franken ebenfalls tiefer gehandelt als am Morgen.

Die Kursgewinne sind umso erstaunlicher, als die Schweizer Notenbank SNB in der vergangene Woche ihre Devisenpolitik geändert hat. Der Schwerpunkt liegt jetzt nicht mehr ausdrücklich auf Fremdwährungsverkäufen, um dadurch den Franken zu stärken. Hintergrund des Wechsels ist die rückläufige Inflation.

Verantwortlich für die Dollar-Schwäche waren leicht enttäuschende Wachstumsdaten aus der weltgrössten Volkswirtschaft vom Vortag. Die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Zentralbank Fed im kommenden Jahr auf Zinssenkungskurs einschwenkt, wird dadurch gestützt. Der Dollar leidet unter der Entwicklung, weil die Aussicht auf niedrigere Zinsen der Attraktivität von Anlagen in den USA schadet.

Vor den Weihnachtsfeiertagen stehen noch einige Konjunkturdaten auf dem Programm. In den USA wird am Nachmittag der von der US-Zentralbank Fed bevorzugte Preisindex PCE erwartet. Die Entwicklung ist wichtig für die geldpolitische Ausrichtung der Federal Reserve.

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