FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat sich am Donnerstag nach seinen Vortagsverlusten gegenüber dem Dollar stabilisiert. Am späten Nachmittag wird die Gemeinschaftswährung bei 1,0939 US-Dollar gehandelt. Sie bewegte sich so etwas über dem Niveau aus dem frühen Handel.

Gegenüber dem Franken hat der Euro im Verlauf des Tages aber an Boden verloren und notiert aktuell bei 0,9577 Franken. Im Morgenhandel bewegte sich der Euro noch um die 0,96er Marke. Der US-Dollar notiert mit zuletzt 0,8754 Franken ebenfalls etwas tiefer.

Devisenexperten heben in ihren aktuellen Kommentaren ebenfalls den zuletzt wieder erstarkten Franken hervor. "Der Schweizer Franken ist stark wie nie. Insbesondere der US-Dollar schwächelte zuletzt", sagt etwa Thomas Heller von Belvédère Asset Management. Die Experten der ZKB schieben die jüngste Frankenstärke auf das unsichere Konjunkturumfeld beidseits des Atlantiks, von dem der Franken profitiere. Ähnlich tönt es bei Raiffeisen Schweiz. Die Spuren der sich abkühlenden Wirtschaft in der Eurozone zeigten sich immer deutlicher. Darunter leide der Euro wegen seines zyklischen Charakters.

Der Euro war am Mittwoch zum Dollar unter Druck geraten. Ein starker Beschäftigungsbericht des Arbeitsmarktdienstleisters ADP hatte den Dollar gestützt. Die Herabstufung der Bonität der USA durch die Ratingagentur Fitch hat die US-Währung nicht nachhaltig belastet.

Die am Donnerstag veröffentlichten und uneinheitlich ausgefallenen US-Konjunkturdaten belasteten den Dollar nicht. So hat sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im Juli stärker als von Volkswirten erwartet eingetrübt. Die Industrieaufträge sind hingegen im Juni stärker als erwartet gestiegen.

Die in der Eurozone stärker als erwartet gesunkenen Erzeugerpreise wirkten sich hingegen vorübergehend belastend auf den Euro aus. Die Erzeugerpreise beeinflussen tendenziell auch die Verbraucherpreise, an deren Entwicklung die EZB ihre Geldpolitik ausrichtet. Die Notenbank hat sich zuletzt offen gehalten, ob sie die Zinsen weiter anhebt. Sie will die weitere Datenentwicklung abwarten.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86468 (0,86038) britische Pfund und 156,24 (156,88) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1937 Dollar gehandelt. Das waren drei Dollar mehr als am Vortag./jsl/he/pre/cg